Wenn es über die Ursache vom Ukraine-Krieg diskutiert wird, geht es in der Regel darum, ob Russland oder die Ukraine die Hauptschuld tragen. Doch es gibt auch diejenigen, wie den Unternehmer Dieter Staudt, der von 2011 bis Mitte 2022 in der Ostukraine lebte, die meinen, dass hier «Bodenschätze im Wert von zwölf Billionen Dollar eine wesentliche Rolle spielen bei den kriegerischen Aktivitäten» (siehe TN-Beitrag).
In diesem Zusammenhang hat jetzt Afshin Rattansi, Journalist und Host von Going Underground TV auf X auf ein Statement von Lindsey Olin Graham von Ende 2024 aufmerksam gemacht. Der US-amerikanische Politiker der Republikanischen Partei, der seit mehr als 20 Jahren dem Senat der Vereinigten Staaten für den Bundesstaat South Carolina angehört, sagte gegenüber Fox News (siehe auch das Video unter dem folgenden Zitat):
«In diesem Krieg geht es ums Geld, auch wenn die Leute nicht viel darüber reden. Das reichste Land in ganz Europa, was seltene Erden angeht, ist die Ukraine, mit einem Wert von zwei bis sieben Billionen Dollar ... Also wird Donald Trump ein Geschäft machen, um unser Geld zurückzubekommen, um uns an seltenen Mineralien zu bereichern.»
Der US-Republikaner Lindsey Graham brachte bei Fox News folgenden bemerkenswerten Satz: «In diesem Krieg geht es um Geld» (zum Anschauen des Videos bitte auf das Bild klicken); Quelle: X-Account von Afshin Rattansi
Dazu kommentiert Rattansi:
«Es ging nicht darum, die ‹Souveränität› der Ukraine zu verteidigen. Es ging nicht um die ‹Verteidigung der Demokratie›. Es ging die ganze Zeit um imperiale Ausplünderung durch Katastrophenkapitalismus.»
Kurz bevor Rattansi dies auf X postete, hatte Graham selbst in einem Post auf einen anderen Aspekt aufmerksam gemacht, der verdeutlicht, wie sehr der Ukraine-Krieg für die Amerikaner ein «Bombengeschäft» ist:
«Die gestrige Ankündigung [von Trump], amerikanische Waffen – bezahlt von Europäern – über die NATO an die Ukraine zu liefern, war eine willkommene Nachricht.»
Der 70-Jährige begrüßte zudem explizit Trumps Androhung, dass die USA, «sollten die Kämpfe nicht innerhalb von 50 Tagen beendet sein, bis zu 100-prozentige Zölle auf Länder erheben würden, die billiges russisches Öl kaufen und damit Putins Kriegsmaschinerie stützen». Das würde Putin dort treffen, wo es am meisten wehtut». Wenn Putin und andere sich fragen würden, so Graham weiter, was am 51. Tag passiere, würde er vorschlagen, den Ayatollah anzurufen. «Wäre ich ein Land, das billiges russisches Öl kauft und damit Putins Kriegsmaschinerie stützt, würde ich Präsident Trump beim Wort nehmen», so der Rat Grahams.
Politiker wie der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz wollen uns derweil immer noch weismachen, dass Russland mit seinem Angriffskrieg nicht nur Teilgebiete, sondern die gesamte politische Grundordnung Europas herausfordern will. Er sieht den Konflikt als Versuch, die nach 1990 entstandene Ordnung zu zerstören – nicht nur als territorialen Angriff.
Wie pikant eine solche Aussage ist, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass sich der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler wegen einer vergleichbaren und sogar weniger pointierten Äußerung als die von Graham im Jahr 2010 genötigt sah, seinen Hut zu nehmen. So hatte er die Auslandseinsätze der Bundeswehr mit der Wahrung deutscher Wirtschaftsinteressen begründet, was eine heftige Debatte auslöste. Wörtlich sagte er:
«Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen.»