Die Menge ist gering, der Nutzen ist ebenso umstritten wie im Fall der westlichen Pendants, und die Spätfolgen sind vollkommen unerforscht — doch die Türkei hat nach Angaben des Handelsblatt 50 Millionen Impfstoffdosen gegen Covid-19 beim chinesischen Unternehmen Sinovac bestellt.
Dazu schreibt das Handelsblatt:
«Wahrscheinlich werden wir noch diesen Monat 20 Millionen Dosen erhalten», erklärte Koca vor Journalisten. Im Januar und Februar sollen demnach weitere 30 bis 40 Millionen Dosen aus China geliefert werden. Über einen Preis für den chinesischen Impfstoff machte die türkische Regierung keine Angaben. Jedoch solle die Bevölkerung umsonst geimpft werden, hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan angekündigt.
Kommentar der Redaktion: Die Entscheidung Erdogans, Vakzine ausgerechnet beim ökonomischen Erzfeind der USA und Grossbritanniens einzukaufen, ist eher als Signal an die Adresse des Westens zu deuten. Damit setzt der türkische Präsident auf die Funktionalität der BRICS-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, sie sich als Gegenpol zum westlichen Bündnis bereits in der Vergangenheit positionierten. BRICS hat bereits im Finanzbereich Alternativen zum westlich kontrollierten SWIFT-System etabliert, so dass im Notfall von den USA kontrollierte und ohne UNO-Mandat verhängte Zahlungssanktionen weitgehend umgangen werden können.