Die meisten Covid-19 Opfer sind rund 80 Jahre alt — aber ausgerechnet bei ihnen dürfte ein Vakzin gegen den Erreger, sofern es denn jemals kommen sollte, nicht wirken. Das berichtet der Mediziner Dr. Thomas Kron im Fachportal Univadis.
«Ein Grund dafür ist, daß nicht nur Organe wie Herz, Lunge oder Hirn altern; auch das Immunsystem und Immunzellen zeigen im Laufe des Lebens altersbedingte physiologische Schwächen», schreibt Kron.
Kron zufolge nennen Wissenschaftler dieses Phänomen Immunoseneszenz. So beginne der Thymus, der der Ausreifung und Differenzierung der T-Lymphozyten sowie der Elimination unbrauchbarer T-Zellen dient, im höheren Alter zu schrumpfen. T-Zellen spielten jedoch eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung vieler Virusinfektionen. Zu den wichtigsten T-Zell-Populationen zählen laut Kron «CD8+-T-Zellen (Killer-T-Zellen), die die infizierte Zellen direkt abtöten können, sowie CD4+-T-Zellen (T-Helferzellen), die unter an1derem B-Zellen bei der Antikörper-Produktion unterstützen».
COVID-19-Patienten mit schweren Krankheitsverläufen, zu denen oft alte Menschen gehören, «scheinen weniger T-Zellen zu haben», resümiert Kron.