Offizielle Zahlen der japanischen Regierung zeigen, dass allein im Monat Oktober mehr Menschen durch Suizid gestorben sind als während des gesamten Jahres durch COVID-19.
Die monatliche Zahl der Selbstmorde stieg nach Angaben der japanischen National Police Agency im Oktober auf 2’153 und damit auf den höchsten Wert seit 2015.
Japan ist eines der wenigen Länder, die regelmässig Daten über Suizide meldet. Im vergangenen Jahr sei die Suizidrate auf den tiefsten Stand seit 1978 gesunken. Die Pandemie scheint diesen Trend aber umgekehrt zu haben: «Wir hatten nicht einmal einen Lockdown, und die Auswirkungen von COVID-19 sind im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering (…), aber wir sehen immer noch einen starken Anstieg der Zahl der Selbstmorde», sagte Michiko Ueda, Associate Professor an der Waseda University in Tokio, gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Dies deute darauf hin, dass in anderen Ländern die Zahl der Suizide in Zukunft ähnlich oder sogar noch stärker zunehmen könnte, so Ueda weiter.
Auch in Südkorea starben viel weniger Menschen an COVID-19 als durch Suizid (wir berichteten).
Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Diese Frage bleibt bislang unbeantwortet, da Daten über Suizidfälle vom Bundesamt für Statistik (BFS) nur bis 2017 erhoben werden.