US-amerikanische Onkologen haben bei Krebspatienten, deren Immunsystem infolge der Therapie deutlich geschwächt war, bis zu 61 Tage nach einer COVID-19-Erkrankung infektiöse SARS-CoV-2 in den Abstrichen nachgewiesen. Das berichtet das Deutsche Ärzteblatt unter Berufung auf eine Publikation im New England Journal of Medicine. Der RNA-Nachweis sei sogar bis zu 78 Tagen nach Beginn der Erkrankung gelungen.
Laut Bericht hätten sich die Patienten «nach einer Stammzelltransplantation oder einer CAR-T-Zelltherapie mit SARS-CoV-2» infiziert. Die bei beiden Therapien eingesetzten Zytostatika würden das Immunsystem der Betroffenen massiv unterdrücken, was in elf Fällen wiederum zum Ausbruch einer schweren Covid-19-Erkrankung geführt habe.
Kommentar der Redaktion: Dass Zytostatika das Immunsystem unterdrücken, ist bekannt. Zu befürchten ist allerdings, dass Krebspatienten nach einer entsprechenden onkologischen Therapie in Zukunft zwei Monate lang isoliert bleiben müssen. Ihnen drohen womöglich ähnlich rigide Isolationsmassnahmen wie den Bewohnern von Altenheimen während der Lockdowns. Ein weiterer Aspekt: Wäre SARS-CoV-2 derart tödlich, müsste die Zahl der Krebspatienten, die versterben, explodieren. Dies ist allerdings nicht der Fall.