Der Name Israels wird auf digitalen Karten chinesischer Technologieunternehmen nicht genannt, berichtete der Business Insider mit Bezug auf das Wall Street Journal. Sowohl Baidu als auch Alibaba zeigen zwar die Grenzen Israels, doch ohne Flagge und ohne das Land zu benennen. Dies hatten Internetnutzer in China festgestellt.
Eine Karte auf der chinesischen Website Baidu.com identifiziert Israel nicht. Quelle: Baidu.com
Die Karten zeigen auch palästinensische Gebiete, sogar die 1947 von der UNO festgelegten Grenzen. Ausserden zeigen sie die Städte Haifa und Jerusalem, doch nicht Tel Aviv. Zu sehen sind auch die Namen benachbarter Länder, darunter Zypern, Jordanien und Irak.
Es ist gemäss dem WSJ unklar, ob diese Entwicklung neu ist. Chinesische Internetnutzer würden die Änderung jedoch seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober diskutieren.
Sprecher von Alibaba und Baidu hätten nicht sofort auf Anfragen von Business Insider nach einem Kommentar reagiert. Doch in einer Erklärung gegenüber The Telegraph habe Baidu-Sprecher Jing Meng bestritten, Israel absichtlich auf den Karten der Plattform weggelassen zu haben. Er ergänzte:
«Wo der Platz begrenzt ist, zeigen unsere Karten möglicherweise nicht die Namen oder Flaggen einiger Gebiete. Benutzer können entsprechende Länder oder Gebiete auf Baidu Maps finden, indem sie einfach die Suchfunktion der Karte verwenden.»
Laut Associated Press setzt sich China seit langem für eine Zwei-Staaten-Lösung ein, die einen unabhängigen palästinensischen Staat ermöglichen würde. In den Wochen nach Kriegsausbruch setzte Xis enger Kreis diese Haltung fort und forderte einen sofortigen Waffenstillstand und humanitäre Unterstützung für das palästinensische Volk.
Der Presseagentur zufolge lehnte es Peking ab, die Hamas zu verurteilen, habe sich jedoch auch gegen alle Formen von Angriffen auf Zivilisten ausgesprochen.
Wang Yi, der chinesische Aussenminister, habe letzte Woche in einem Telefonat mit einem Berater des brasilianischen Präsidenten gesagt, dass:
«(...) der Kern der Sache darin besteht, dass dem palästinensischen Volk keine Gerechtigkeit widerfahren ist. Dieser Konflikt hat erneut auf äusserst tragische Weise bewiesen, dass der Weg zur Lösung der Palästinenserfrage darin liegt, so schnell wie möglich echte Friedensgespräche wieder aufzunehmen und die legitimen Rechte der palästinensischen Nation zu verwirklichen.»
Unterdessen erklärte Chinas Nahost-Gesandter Zhai Jun gegenüber palästinensischen und ägyptischen Beamten, dass «das Land in der palästinensischen Frage keine egoistischen Interessen hege, sondern immer auf der Seite des Friedens, auf der Seite der Fairness und Gerechtigkeit gestanden habe», so AP.
Laut dem Business Insider waren die Social-Media-Nutzer in China jedoch weniger diplomatisch. Sie haben geschrieben, dass auf den Online-Plattformen des Landes eine Welle «antisemitischer» Beiträge gegen Israel entstanden sei.