In den meisten Ländern der Welt sind alle Covid-Massnahmen schon seit Längerem aufgehoben worden. Nicht so in Italien: Obwohl der Gesundheitsnotstand nicht mehr besteht, müssen sich Menschen, die ein positives SARS-CoV-2-Testresultat haben, noch immer isolieren.
Am Montag hat die Regierung ein Dekret erlassen, dass ein Ende der Zwangsisolierung von positiv Getesteten vorsieht, wie Byoblu berichtet. Die von Gesundheitsminister Orazio Schillaci entworfene Vorschrift, die eine der letzten seit der Ausrufung der Pandemie geltenden Beschränkungen aufhebt, hat allerdings einen Chor von Beschwerden und neuen Alarmsignalen ausgelöst. So meldeten sich Italiens «Star-Virologen» wieder zu Wort.
Da ist zum Beispiel Massimo Galli. Der Infektiologe des Mailänder Sacco-Krankenhauses wurde in Italien bekannt und berüchtigt wegen seiner Behauptung, dass die Injektion gegen «Covid» «funktioniert». Später hatte er erklärt: «Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto weniger wird das Virus zirkulieren». Inzwischen ist bekannt, dass dies nicht den Tatsachen entspricht.
Nachdem das Dekret des Gesundheitsministeriums kommuniziert wurde, donnerte Galli:
«Nichts ist vorbei. Vielleicht nur in den Hoffnungen einiger, aber nicht in den Gewissheiten.»
Nach Ansicht des Mailänder Infektiologen hat Schillaci eine «politische Entscheidung ohne jede wissenschaftliche Grundlage» getroffen. Galli liess die Gelegenheit nicht aus, Impf-Propaganda zu betreiben:
«Ich habe bereits vier Dosen erhalten und die Krankheit durchgemacht, doch ich habe eine Reihe von Komorbiditäten, weswegen ich mich impfen lasse. Und ich empfehle sie älteren und gebrechlichen Menschen.»
Byoblu weist darauf hin, dass Galli bei den Linken wegen seines Engagements in der 68er-Studentenbewegung beliebt ist. Gegen ihn sei in den letzten Monaten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil er Wettbewerbe geleitet haben soll, bei denen er bestimmte Kandidaten für Stellungen an Universitäten unerlaubt begünstigt habe.
Sein Kollege Massimo Andreoni, wissenschaftlicher Direktor der Italienischen Gesellschaft für Infektions- und Tropenkrankheiten, schloss sich Galli an und legte den Schwerpunkt auf die jüngste Zahl der «Covid-Todesfälle»:
«Wir dürfen nicht unterschätzen, dass in Italien in einer Woche mehr als 40 Todesfälle zu verzeichnen waren.»
Dabei erwähnte er beispielsweise die Zahlen aus dem Sommer 2022 nicht, als auf dem Höhepunkt der Impfkampagne bis zu dreimal mehr Todesfälle zu verzeichnen waren als im vorangegangenen Sommer, als die Durchimpfungsrate viel geringer war.
Abgesehen davon, dass die «Covid-Todesfälle» Menschen betreffen, die an unterschiedlichen Ursachen gestorben sind, doch vor ihrem Tod positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, muss diese Zahl in den Kontext gestellt werden. So sterben in Italien wöchentlich um die 14’000 Menschen.
Andreoni schlug Alarm wegen der möglichen Zunahme von «Ansteckungen» und Krankenhausaufenthalten in den kommenden Monaten. Trotz der zahlreichen Zweifel, die sich aus früheren und aktuellen Erkenntnissen über die Nützlichkeit der Gen-Präparate ergeben, teilte er mit:
«Wir empfehlen dringend eine halbjährliche Impfung mit Auffrischungsimpfung im Herbst für alle über 65-Jährigen und gebrechlichen Personen sowie für schwangere Frauen. Für alle anderen Personen wird eine jährliche Impfung dringend empfohlen.»
Byoblu stellt abschliessend fest:
«Von Tag zu Tag steht Italien mehr und mehr allein in der Gruppe der Staaten, die immer noch das Narrativ der wahllosen Verabreichung von Impfungen an alle und um jeden Preis weiterführen.»