Der eklatante Einsatz von Finanzen, Handel, Dollar und Euro als Waffen durch den Westen mache die Fragmentierung der Weltwirtschaft nicht nur unvermeidlich, sondern auch unumkehrbar, erklärte der Exekutivdirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Russland, Aleksei Mozhin, gegenüber Sputnik.
Als Beispiel für diese Unumkehrbarkeit verwies Mozhin auf die Folgen der Sanktionen des Westens gegen Russland, die zum vorübergehenden Verschwinden bestimmter Warenkategorien im Land geführt haben:
«Wir haben unsere Lektion gelernt und werden es nie wieder zulassen, dass wir so stark von Importen abhängig sind, zumindest nicht in strategischen Wirtschaftssektoren. So zum Beispiel in der zivilen Luftfahrtindustrie, wo wir auf eine mehr als hundertjährige Ingenieurstradition zurückblicken können. Der so genannte Prozess der Deglobalisierung begann übrigens lange vor den Ereignissen in der Ukraine und der Verhängung drakonischer Sanktionen gegen uns», sagte Mozhin.
Dem Beamten zufolge hat die Welt plötzlich erkannt, dass die Globalisierung alle Länder dazu zwingt, den Weg der Spezialisierung zum Nachteil der wirtschaftlichen Diversifizierung einzuschlagen. Ausserdem seien Länder, die reich an natürlichen Ressourcen sind, dazu gezwungen, sich auf deren Abbau und Export zu spezialisieren. Daher werde sich die Deglobalisierung oder Fragmentierung fortsetzen. Mozhin fügte hinzu, dass die Politik der Eindämmung Russlands ein bewusster Versuch sei, dessen wirtschaftliche Entwicklung zu behindern.
Laut Mozhin haben die USA selbst die weltweite Suche nach Alternativen zum Dollar veranlasst. Er wies darauf hin, dass in der Welt zunehmend andere nationale Währungen verwendet werden, vor allem der chinesische Yuan. Die Iraner, die Brasilianer und die Saudis würden bereits dazu übergehen, nicht nur mit China, sondern auch mit Drittländern in Yuan zu handeln. Die USA seien bereits über das Schicksal des Dollars als Weltreservewährung besorgt, da sich der Prozess recht schnell entwickle.
Mozhin merkte an, dass der Hauptgrund dafür, dass der Dollar als Reservewährung und Hauptzahlungs- und Sparmittel dient, der Mangel an Alternativen sei. Allerdings sei das nicht der einzige Faktor: Die US-amerikanische Militärmacht spiele ebenfalls eine Rolle beim Schutz der Währung. Und auch die Grösse der US-Wirtschaft und des Bankensektors seien Faktoren.
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