Das japanische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das es erlaubt, persönliche Informationen der nationalen digitalen Ausweise auf Smartphones zu speichern. Das berichtet Biometric Update unter Berufung auf die Japan Times.
Die Einwohner Japans, die eine sogenannte «My Number»-Karte besitzen, werden ab nächstem Frühjahr die Möglichkeit haben, diese in ihre Apple Wallet auf dem iPhone zu integrieren. Diese digitale Geldbörse ist eine App, die zum Hinterlegen von Karten aller Art dient, zum Beispiel Kundenkarten, Bordkarten oder Veranstaltungstickets.
Die Integration werde es japanischen Bürgern ermöglichen, ihre My Number-Karte in verschiedenen Szenarien auf dem Smartphone zu nutzen, entweder persönlich oder über bestimmte iOS-Anwendungen, so das Portal. Der digitale Ausweis könne in verschiedenen Umgebungen «sicher» vorgezeigt werden, darunter Krankenhäuser, Geschäfte und Behörden-Apps. Auch die Altersverifizierung beim Einkaufen soll man mit dem Smartphone erledigen können.
My Number-Karten dienen zum einen als Nachweis für Name, Adresse, Geburtsdatum und Geschlecht des Karteninhabers und zum anderen als elektronisches Zertifikat zur Identitätsüberprüfung, erklärt die Japan Times. Das Zertifikat sei bereits seit Mai letzten Jahres auf Android-Smartphones verfügbar. Beide Funktionen werden künftig auch auf den iPhones von Apple nutzbar sein.
Das überarbeitete Gesetz ermögliche es, auch Gesichtsfotos der Karteninhaber in ihren Smartphones zu speichern, so das Blatt. Dagegen enthalte es eine Bestimmung, die Geschlechtsangaben aus den sichtbaren Feldern der ID-Karten zu streichen, nachdem die Abschaffung aus Rücksicht auf sexuelle Minderheiten gefordert worden sei.
Die Apple Wallet ID-Funktion halte sich an etablierte Standards, die den Schutz der Nutzerdaten und der Privatsphäre gewährleisteten, heißt es gemäß Biometric Update in einer schriftlichen Mitteilung. Die verschlüsselten Informationen zu den digitalen Ausweisen würden ausschließlich auf dem Gerät des Nutzers gespeichert, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten.
In enger Zusammenarbeit mit der Japan Digital Agency erweitere Apple somit die Ausweisfunktion seiner Wallet über die Vereinigten Staaten hinaus, fährt das Portal fort. Jennifer Bailey, Apples Vizepräsidentin für Apple Pay und Apple Wallet, habe sich begeistert über die Entwicklung geäußert. Sie sei ein wichtiger Schritt in der «umfassenden Vision des Unternehmens, traditionelle physische Geldbörsen durch eine einfache, sichere und private mobile Geldbörse zu ersetzen».
Unter der Leitung von Premierminister Fumio Kishida und Apple-CEO Tim Cook spiegele die Initiative eine gemeinschaftliche Anstrengung zwischen Apple und den japanischen Behörden wider, konstatiert Biometric Update. Taro Kono, Minister für digitale Angelegenheiten, habe die Bedeutung dieser Partnerschaft unterstrichen und auf ihr Potenzial hingewiesen, «die digitale Landschaft in Japan zu verbessern».