Der kanadische Psychologe Jordan Peterson ist in den letzten Jahren insbesondere durch seine kritischen Äusserungen über die Gender-Ideologie zu einer weltweiten Berühmtheit geworden. Allerdings machte er sich damit auch Feinde.
Zu Beginn des Jahres 2022 erklärte Peterson, warum er kurz vorher seine Professur an der Universität von Toronto aufgegeben hat. Die «erschreckende Ideologie der Vielfalt, Integration und Gleichheit» zerstöre Bildung und Wirtschaft, so der neuerdings emeritierte Professor.
Nun wurde Peterson vom Ontario College of Psychologists (OCP), einem Dachverband für Psychologen in Kanada, aufgefordert, sich einem «Umerziehungsprogramm» zu unterziehen, wie Natural News berichtet. Der Grund seien seine in den sozialen Medien geäusserten persönlichen Ansichten über die Gender-Ideologie, den Klimaalarmismus sowie die Kritik am kanadischen Premierminister Justin Trudeau.
Obwohl seine Beiträge keinen Bezug zur psychologischen Praxis hatten, verlangte die OCP von ihm eine Nachschulung in Sachen Kommunikation in den sozialen Medien.
Natural News zufolge wurden Petersons Einsprüche abgewiesen. Das Gericht habe erklärt, die Entscheidung falle in den Zuständigkeitsbereich der Aufsichtsbehörde und verstosse nicht gegen die Meinungsfreiheit.
Laut Peterson gehören zum Umschulungsprogramm Berichte, die seine «Fortschritte» dokumentieren. Sollte er der Aufforderung nicht nachkommen, würde er vor ein persönliches Gericht gestellt und ihm das Recht entzogen, als zugelassener klinischer Psychologe zu arbeiten.
Peterson bekundete seine Absicht, sich an die Verordnung zu halten, alle Verfahren auf Video aufzuzeichnen und sie unbearbeitet auf YouTube zu veröffentlichen. Er hielt an seiner Haltung zu seinen Meinungsäusserungen fest und versprach, sie auch weiterhin zu äussern, wenn dies in Kanada nicht erlaubt sei. Der Psychologe würde die hohen Kosten für die Schulung tragen müssen.
Der Fall erregte die Aufmerksamkeit von Verfechtern der freien Meinungsäusserung und von Regulatoren in anderen Bereichen, darunter die Canadian Civil Liberties Association (CCLA) und das College of Physicians and Surgeons of Ontario (CPSO).
Die CCLA befürwortet zwar Petersons Ansichten nicht, argumentierte aber, dass die Berufsaufsichtsbehörden keine Äusserungen kontrollieren sollten, die nichts mit der Berufsausübung zu tun haben.
Das CPSO begrüsste hingegen die Entscheidung mit der Begründung: Von den Angehörigen der Gesundheitsberufe werde erwartet, dass sie hohe Verhaltensstandards einhielten, auch wenn dies eine gewisse Einschränkung ihrer Meinungsfreiheit bedeute.
Es wurde zudem eine Online-Petition lanciert. Darin wird das OCP aufgefordert, die «unangemessene, undemokratische und strafende Entscheidung», Peterson zu einer Zwangsumschulung zu verurteilen, aufzuheben.
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