Kanadische Sportlerinnen zeigen ihre Verärgerung über Sportorganisationen, die Männer bei Kraftdreikampfwettbewerben für Frauen zulassen. Ende August sprachen die Athletinnen Julianne Cragg und Maria Barwig mit der National Post und äußerten ihre Bedenken darüber, dass Männer bei Frauenwettbewerben im Gewichtheben gegen sie antreten dürfen.
«Es ist nicht unsere Absicht, irgendjemanden von Wettkämpfen auszuschließen, aber der Status quo [der gemischten Wettkämpfe] ist unhaltbar», erklärte Cragg, eine Kraftdreikämpferin aus Edmonton.
Ein Ausweis, auf dem «weiblich» stehe, sei im Grunde alles, was man brauche, um an einer Frauenveranstaltung teilzunehmen, fuhr sie fort. Maria Barwig, eine Strongman-Wettkämpferin aus British Columbia, forderte eine allgemeingültige Politik, damit der Frauensport fair bleibe.
Kanada hat laut der National Post einige der laxesten Regeln, die es Männern ermöglichen, in Frauensportarten zu starten. Gegenwärtig erlaubt die Canadian Powerlifting Union (CPU) Männern die Teilnahme an Frauenwettkämpfen, wenn sie einen gültigen Reisepass besitzen, in dem das weibliche Geschlecht vermerkt ist und der mindestens vier Jahre lang nicht geändert werden kann.
Männer müssen außerdem seit mindestens einem Jahr vor dem Wettkampf einen Testosteronspiegel aufweisen, der einem anerkannten Grenzwert entspricht oder darunter liegt.
In einigen Teilen Kanadas beginne man jedoch aufzuwachen und den Frauensport zu verteidigen. Im Januar versprach die Premierministerin von Alberta, Danielle Smith, ein Gesetz einzuführen, das Männer daran hindert, gegen Frauen anzutreten.