Das Kollektiv «Anonymous» hat nach eigenen Angaben am 12. Juni 2021 die Webseite des Portals KenFM von Ken Jebsen gehackt (Corona-Transition berichtete). Auf Nachfrage von Corona-Transition äussert die Redaktion von KenFM allerdings Zweifel, ob Anonymous tatsächlich hinter dem Angriff steckt. «Wir als Redaktion KenFM gehen nicht davon aus, dass es sich bei der Hackergruppe, die vorgibt ‹Anonymus› zu sein und die zuvor bereits den Server der Partei dieBasis angegriffen hat, tatsächlich um das Original handelt.»
Und weiter:
«Wenn jetzt freie Presseorgane und unabhängige Demokratiebewegungen gehackt werden, können wir davon ausgehen, dass hier jemand ein Label missbraucht. Trittbrettfahrer, deren einziges Ziel die Zersetzung von echter Demokratie ist und die daher auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschrecken.»
KenFM verweist dabei auf die eigentlichen Ziele von Anonymous. «Das Original hat sich auf die Fahnen geschrieben, vor allem die Pressefreiheit zu verteidigen und den Bürger vor staatlichen Übergriffen zu schützen und Lobbypolitik offenzulegen.»
Das Medienportal hat inzwischen Strafanzeige bei der Polizei eingereicht. Wer tatsachlich hinter dem Angriff steckt, müssen interne Untersuchungen und polizeiliche Ermittlungen zeigen. Gegenüber Corona-Transition erklärt KenFM weiter, dass in der Zwischenzeit zusätzliche Vorsorgemassnahmen getroffen wurden. Dadurch will das Medienportal dafür sorgen, dass die Medienangebote auch weiterhin im Netz verfügbar bleiben.
«Mit bereits eingeleiteten Massnahmen und einer erweiterten Sicherheitsarchitektur sind wir bestrebt, alle Daten auf unserem Server noch zielgerichteter zu schützen», schreibt KenFM weiter. Den Usern empfiehlt die Medienplattform, die Passwörter unverzüglich zu ändern. Das Medienportal hält aber auch fest, dass die Passwörter der betroffenen User in verschlüsselter Form gestohlen wurden und damit für die Hacker nicht nutzbar seien.
Den Hack rechtfertigte Anonymous mit der Behauptung, KenFM sei kein «richtiges» Medienportal. Durch den Angriff wurde der Server der Medienplattform am 12. Juni am Nachmittag für einen kurzen Moment lahmgelegt. Dabei wurden unter anderem rund 39’000 E-Mail-Adressen und Usernamen entwendet.
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Bald unter neuem Namen unterwegs
KenFM macht derzeit grosse Veränderungen durch. «Das Portal wird in apolut umgewandelt und an die nächste Generation von Journalisten übergeben», schreibt die Redaktion auf Anfrage von Corona-Transition.
Gründer Ken Jebsen werde für apolut lediglich noch beratend tätig sein: «Wir beabsichtigen den Kreis der Autoren zu vergrössern und unser mediales Angebot noch breiter aufzustellen. Der Gründer des Portals, Ken Jebsen, hat beschlossen seinen langjährigen Wunsch zur Transformation von KenFM 2021 in die Tat umzusetzen».
Ziel sei es, dass das Podcast-Angebot künftig noch weiter ausgebaut werde. Auch solle das Meinungsspektrum noch erweitert werden.
Über Jebsens persönliche Zukunftspläne sprach der Gründer von KenFM kürzlich mit dem Filmemacher Kai Stuht (siehe hier).