Der «Fortschritt» ist bloß eine moderne Idee,
das heißt eine falsche.
Friedrich Nietzsche
Liebe Leserinnen und Leser!
Wir alle kennen die Geschichte von David und Goliat. Von dem kleinen David, der sich traute, gegen den Philister und drei Meter großen Riesen namens Goliat, der unbesiegbar erschien und zum Inbegriff des Übermächtigen wurde, anzutreten. Schiere Größe, Kraft, Hochmut, Arroganz und Getöse sowie ein Helm, ein 60 kg schwerer Schuppenpanzer, Schienen an den Beinen und ein Sichelschwert aus Bronze nutzten Goliat am Ende nichts, denn bekanntermaßen schleuderte David einen Stein so ab, dass er die Stirn des Riesen traf und ihn tötete.
Wer wünscht sich nicht mal, David zu sein und die übermächtig erscheinenden korrupten Eliten so – bildlich gesprochen – zur Strecke bringen zu können? Mit Trump ist zwar jemand auf die Weltbühne zurückgekehrt, der die alten schurkischen Eliten ordentlich herausfordert. Holger Friedrich, Verleger der Berliner Zeitung, kann dem Vorgehen des 78-Jährigen auch etwas Gutes abgewinnen, schreibt er doch in einem Gastkommentar für die Welt:
«Der Westen ist längst ein Sanierungsfall. Die zweite Trump-Administration scheint dies verstanden zu haben. Sie stieg in die notwendige Sanierung ein ... In Situationen wie diesen, das kennt jeder Sanierungsexperte, wird zweigleisig agiert:
Die Liquidität wird zusammengehalten (DOGE), Konzentration auf die wenigen verbliebenden Kunden (Heimatmarkt USA), Aktivierung zusätzlicher Einnahmen (u.a. Zölle) – und jeder nicht die Wertschöpfung unterstützende Geschäftspartner wird aus dem Ökosystem geschnitten (auch wir). Das anzuerkennen, scheint europäischen Politikern, auch Medien, schwerzufallen ...»
Doch es gibt auch warnende Stimmen, was Trump angeht. So schreibt Grace Blakeley, britische Ökonomin, in einem aktuellen Substack-Beitrag, den wir in Auszügen veröffentlicht haben:
«Bei Trumps Zöllen geht es um Macht, nicht um Wohlstand – sie sind eine Reaktion auf den Abstieg der USA ... Trump hat sich nie wirklich für die Interessen amerikanischer Arbeiter interessiert.
Seine Regierung hat vier Jahre lang Gewerkschaften zerschlagen, Steuern für Reiche gesenkt und Arbeitsschutzgesetze zurückgefahren. Sein rhetorisches Eintreten für die arbeitende Bevölkerung ist bloße Tarnung.»
Das geht in die Richtung, was mein Redaktionskollege Konstantin Demeter im Oktober unter Berufung auf den US-Journalisten Chris Hedges schrieb, nämlich dass die US-Amerikaner nur die Wahl hätten zwischen «Zerstörung durch Konzernmacht oder durch Oligarchie». Die Konzernmacht würde dabei von Kamala Harris repräsentiert, die Macht der Oligarchie hingegen von Donald Trump. Beide Systeme würden zu einem weiteren wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch und zum Neo-Feudalismus führen.
Trotz des Umstandes, dass etwa «Impfgegner» Robert F. Kennedy Jr. Chef des US-Gesundheitssystems wurde und Jay Bhattacharya, Professor für Medizin und Ökonomie an der Stanford University und Kritiker der Corona-Politik, die Leitung der National Institutes of Health (NIH) überantwortet bekam, kann eine gesunde Skepsis in Bezug auf die Trump-Regierung sicherlich nicht schaden.
Nicht sonderlich Mut macht derweil auch der Zustand der Gerichtsbarkeit. So wurde der Chefredakteur des Deutschland-Kurier, David Bendels, allen Ernstes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Hintergrund: Bendels hatte eine satirische Montage gepostet, auf der die deutsche Nochbundesinnenministerin, Nancy Faeser, mit einem Schild in den Händen abgebildet ist, auf dem «Ich hasse die Meinungsfreiheit» steht. Das Bild beruht auf einem realen Foto, auf dem Faeser anlässlich des Holocaust-Gedenktages mit einem Schild zu sehen war, auf dem «We Remember» geschrieben stand.
Mein Kollege Daniel Funk zitiert dazu in einem Beitrag den Schweizer Anwalt Philipp Kruse. Kruse kritisiert das Urteil scharf und sieht die Meinungsfreiheit in Gefahr.
Mut macht bei alldem die Geschichte des Peruaners Marcelino «Mashico» Abad Tolentino, der wir einen Beitrag gewidmet haben. «Mashico» ist gewissermaßen sein eigener David, der den Widrigkeiten des Lebens, die an vielen Orten goliathaft wirken, auf seine ganz eigene Weise zu trotzen vermag. So wurde er im Alter von sieben Jahren Waise, und selbst als Erwachsener schaffte er es nicht über eine Körper«größe» von 1,30 m hinaus. Dennoch thront er, was das Lebensalter anbelangt, über allen lebenden Menschen dieser Erde, beging er doch vor wenigen Tagen seinen 125. Geburtstag.
Um das zu schaffen, benötigte er auch nicht zuvorderst moderne Technik – keine Wundermedizin, keine Heißluftfritteuse, keine Haute Cuisine etc. Vielmehr führt er sein langes Leben auf seine natürliche Ernährung zurück – mit Obst und Gemüse aus seinem eigenen «Garten Eden» und der Avocado als seine absolute Lieblingsspeise.
Klein und fein kann halt das Größte sein!
Alles Gute – in diesem Sinne!
Torsten Engelbrecht
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