Heute, am 23. September, soll Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni an der UN-Generalversammlung in New York vom Atlantic Council mit dem «Global Citizen Award» ausgezeichnet werden. Meloni erhält den Preis für ihre Rolle als erste weibliche Premierministerin Italiens und ihre Unterstützung der EU und des transatlantischen Bündnisses. Im Washingtoner Think Tank gibt es allerdings Unzufriedenheit über die Entscheidung, Meloni vom Tech-Mogul Elon Musk vorstellen zu lassen.
Wie Politico berichtet, kritisierten einige Mitarbeiter des Atlantic Council bereits Melonis frühere Nähe zu Russland sowie die Positionen ihrer Partei gegen Migration und die «LGBTQ+»-Agenda. Die Entscheidung, Musk als Redner zu wählen, habe für zusätzlichen Ärger gesorgt, da Musk wiederholt Aussagen gemacht hat, die als schädlich für die Ukraine angesehen werden. Zudem habe Musks Veröffentlichung der «Twitter-Files» 2022 und 2023 zu Belästigungen von Mitarbeitern des Councils, die sich mit «Desinformation» beschäftigen, geführt.
Während eines internen Gesprächs am 3. September hätten viele Mitarbeiter ihren Unmut geäußert. Atlantic Council-CEO Frederick Kempe habe die Entscheidung mit dem Hinweis verteidigt, dass der Think Tank überparteilich sei und Melonis Wunsch nicht allein aufgrund von Musks Ansichten abgelehnt werden könne. Kempe habe betont, dass die Vielfalt der Meinungen innerhalb des Councils dessen Arbeit stärke. Externe Kritiker sehen in Melonis Auszeichnung hingegen eine Bestätigung, dass die Politikerin kein Gegengewicht zum Establishment darstellt.
Letztes Jahr ging der «Global Citizen Award» unter anderem an den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj und an den Bundeskanzler Olaf Scholz.