«Es ist ein Wandel zu beobachten, der es wert ist, erwähnt zu werden», schreibt Jeffrey A. Tucker, Gründer und Präsident des Brownstone Institute, in seinem Artikel «Anti-Lockdown Goes Mainstream». Er bezieht sich damit auf einen Wandel in Bezug auf die öffentliche und vor allem auch mediale Kritik an der Lockdown-Politik während der «Corona-Zeit».
Der 59-jährige verweist auf das New York Magazine, das nicht als «Verschwörungsblatt» verschrien ist – und, wie es auf Wikipedia heisst, «wiederholt wichtige nationale Auszeichnungen erhielt». Unter anderem wurde es im Jahr 2013 zum «Magazine of the Year» (Beste Zeitschrift des Jahres) gekürt.
Dieses alle zwei Wochen erscheinende Blatt brachte kürzlich einen Beitrag mit dem Titel «Covid-Lockdowns waren ein riesiges Experiment, und es war ein Misserfolg». Autoren seien, so Tucker, «zwei hervorragende Journalisten, Joe Nocera und Bethany McLean».
Diese hätten auch ein neues Buch mit dem Titel «The Big Fail» geschrieben, was mit «das grosse Versagen» übersetzt werden könnte. Darin geht es um das Versagen der Politik und die Frage, wie es passieren konnte, dass die USA als grösste Volkswirtschaft der Welt mit einer zum Teil sehr restriktiven Lockdown-Politik und eines enormen Ressourceneinsatzes «Weltmarktführer bei den Covid-Todesfällen» werden konnte. Viel Raum wird dabei Lockdown-Kritikern wie Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, eingeräumt.
Dieses Buch sei «enorm wichtig, und sei es nur, um die Wirkung von Michael Lewis’ Buch ‹The Premonition› [‹Die Vorahnung›] weiter abzuschwächen». Dieses sei 2021 mit dem Ziel publiziert worden, «die absolut schlimmsten Lockdowner aufzuwerten», so Tucker. Und weiter:
«Die Sorge war damals, dass aus Lewis’ Buch (...) ein grosser Film gemacht werden könnte, der in den Köpfen der Menschen den Glauben festsetzt, Lockdowns seien der richtige Weg zum Umgang mit Infektionskrankheiten. Das scheint nicht zu passieren, und das klug betitelte Buch von Nocera und McLean scheint zu versichern, dass dies niemals passieren wird. Gott sei Dank. Das ist ein Fortschritt. Seien Sie dankbar, wenn es so geschieht. Es ist auch eine grosse Ehre für alle, die seit dem Frühjahr 2020 die Nocera/McLean-These vorantreiben.»
Lockdowns seien schon immer ein untaugliches Mittel zur Pandemiebewältigung gewesen, wie Tucker zu bedenken gibt. Das habe man schon vor einem Jahrhundert gewusst, und es sei nicht einmal umstritten gewesen. Doch wie aus dem Nichts heraus sei dann die bis dahin bestehende Weisheit völlig auf den Kopf gestellt worden.
«Plötzlich, wie direkt von Orwell, wurden Lockdowns zu ‹vernünftigen Abhilfemassnahmen›. Indes wurden die USA und die meisten anderen Länder auf der ganzen Welt von einer verrückten Bürokratie brutal gefoltert – einer Bürokratie, die entschlossen war, das Reich der Mikroben zu beherrschen, indem sie Menschen schikanierte und ihre Geschäfte, Schulen, Kirchen und Leben zerstörte», so Tucker.
Mittlerweile sei es erstaunlicherweise «sehr schwierig, Befürworter von Lockdowns zu finden». Diese hätten sich grösstenteils in Hecken verflüchtigt. Oder sie kämen mit haltlosen Phrasen daher, wie der, dass wir nie einen richtigen Lockdown gehabt hätten.
Auch was die Corona-«Impfungen» angeht bestünde keine Notwendigkeit, deren unzählige und inzwischen weithin bekannten Misserfolge aufzuzählen. Die Beweise für diese Misserfolge seien «überwältigend» – und dass diese anerkannt werden, sei «in jedem Teil der Gesellschaft auf der ganzen Welt spürbar».
Und dennoch:
«Lockdowns zerstörten unzählige Institutionen, lösten eine unglaubliche Wirtschafts- und Kulturkrise aus, demoralisierten die gesamte Bevölkerung und bauten ein Ungeheuer aus Befehlen und Kontrolle auf, das nicht nur nicht nachgibt, sondern immer weiter wächst. Es wird weitaus mehr nötig sein, um die Methoden und den Wahnsinn unserer Epoche gänzlich und vollständig zu überwinden.»
**********************
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!
Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2022 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop: