Die Eltern eines neunjährigen Mädchens wurden von der Polizei festgenommen, nachdem sie sich auf verschiedenen Wegen über die Grundschule ihrer Tochter beschwert hatten. Laut Medienberichten habe die Schule im englischen Borehamwood «die Polizei zu Rate gezogen», nachdem «ein hohes Aufkommen an direkter Korrespondenz und öffentlichen Social Media-Posts» das Personal und die Schulleitung beunruhigt habe.
Die Verhaftungen Ende Januar seien gemäß einem Polizeisprecher notwendig gewesen, um die Anschuldigungen der «Belästigung und böswilliger Kommunikation» vollständig zu untersuchen. Nach fünfwöchigen Ermittlungen kamen die Beamten jetzt zu dem Schluss, dass keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollten, da es nicht genügend Beweise gebe.
Die Geschichte begann im Mai 2024 damit, dass Maxie Allen und Rosalind Levine das Einstellungsverfahren für einen neuen Schulleiter in Frage stellten und das Leitungsgremium in einer WhatsApp-Gruppe von Eltern kritisierten. Allen kenne sich wohl mit solchen Prozessen aus, da er früher selber einmal im Verwaltungsrat einer Schule war, wie Reclaim The Net schreibt.
Statt zu antworten habe die Direktorin der Cowley Hill Primary School, Jackie Spriggs, öffentlich vor «aufrührerischen und verleumderischen» Beiträgen in den Social Media gewarnt. Außerdem habe sie disziplinarische Maßnahmen für diejenigen angedeutet, die es wagten, «Disharmonie» zu verursachen. Später wurde Allen und Levine der Zutritt zur Grundschule ihrer Tochter, die an Epilepsie leidet und als behindert gemeldet ist, untersagt.
Daraufhin versuchten die Eltern wiederholt, per E-Mail Antworten zu bekommen. Die Schulleitung wandte sich jedoch an die Polizei. Die Menge an Korrespondenz und Social Media-Posts sei «beunruhigend» geworden, verteidigt man sich.
Am 29. Januar erhielten Allen und Levine «Besuch» von sechs Beamten in Uniform, die sie festnahmen. Die Mutter habe zunächst gedacht, ihre Tochter sei tot; anders habe sie sich jenen Aufmarsch nicht erklären können. Auf der Wache seien ihnen dann Fingerabdrücke genommen worden und sie seien elf Stunden festgehalten worden, acht davon in einer Zelle. Am Ende wurde die Sache nun aufgrund unzureichender Beweise fallen gelassen.
Der Vater habe gesagt, er sei fassungslos gewesen, dass die Dinge so eskaliert seien. Die beiden hätten sich nie beleidigend oder bedrohlich ausgedrückt und sich immer an die Regeln gehalten. Dass ihnen nicht einmal gesagt wurde, welche Art von Kommunikation angeblich kriminell gewesen sei, sei völlig kafkaesk, kommentiert The Telegraph.
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