Blinkende rote Punkte, daneben aktuelle Zahlen von Infizierten, Intensivfällen und Toten. Darunter schmissige, panikschürende Titel und gruselige Prozentberechnungen von völlig irreal anmutenden Sterberaten – exakt dieses Bild präsentierte sich den Lesern spanischer Online-Zeitungen, nachdem die links-sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez am 14. März 2020 den Alarmzustand ausgerufen hatte.
Alle Medien wirkten orchestriert, ihre Berichterstattung schien nur ein Ziel zu verfolgen: Grösstmögliche Panik zu schüren und Chaos zu verbreiten. Doch warum taten die Medien das? Warum versuchten sie nicht, die Bevölkerung vor Angstzuständen zu bewahren? Mit gesundem Menschenverstand war dieses Verhalten nicht zu erklären.
Der Verdacht, dass mit den Medien etwas nicht stimmte, vertiefte sich schnell. Denn jeden Tag wurde von nun an die gleiche Show durchgezogen: Voller Begeisterung zelebrierten die journalistischen «Edelfedern» die Weltuntergangsstimmung. Immer dem italienischen Vorbild nach.
Pressekodex und journalistischer Ethos blieben auf der Strecke. Eine wahrhaftige und sorgfältige Recherche wurde nicht betrieben, Daten wurden nicht überprüft, Meinungen nicht verglichen, offizielle Regierungsstatements nicht hinterfragt. Ungefiltert wurden irgendwelche Horrorzahlen unters Volk gestreut, mangelhaft überprüfte PCR-Tests als wichtig und notwendig angepriesen.
Die gesamte spanische Presse dümpelte im Corona-Hysterie-Albtraumland vor sich hin. Ganz egal, ob man sich in den als renommiert geltenden Zeitungen El País, El Diario, ABC, El Periódico, El Mundo oder irgendwelchen regionalen Blättern informieren wollte, alle waren ein Totalausfall in Sachen kritischer Berichterstattung. Alle Gazetten und TV-Sender hatten sich auf eine Linie eingeschossen.
Während sich in deutschsprachigen Ländern unabhängige und mutige Journalisten im übertragenen Sinn «die Finger wund schrieben», um der Gleichschaltung fast der gesamten Politik- und Medienlandschaft etwas entgegenzusetzen, präsentierte sich die Lage in Spanien hoffnungslos.
Die Journalisten und Redakteure der Mainstream-Medien waren Lichtjahre von dem entfernt, was man von einer seriösen Aufbereitung eines Themas dieser Tragweite hätte erwarten können. Der Begriff «Investigativer Journalismus» wurde in beeindruckender Manier aus dem Lexikon radiert.
Selbst in den Sozialen Netzwerken waren kritische Informationen in den ersten zwei Monaten der Hysterie rar. Was nicht nur daran lag, dass die Regierung der Polizei schon am ersten Tag des Alarmzustands den Auftrag erteilt hatte, nach Fake-News Ausschau zu halten, die den «estrés social» (sozialen Stress) erhöhen könnten. Aufgrund der sensationslüsternen Medien-Berichterstattung befanden sich die meisten Menschen in absoluter Schockstarre.
Die Sondereinheit für Cyberkriminalität der Guardia Civil, die das Volk vor Falschmeldungen «schützen» sollte, wurde bei ihrer Arbeit durch eine Armada von Fakten-Checkern unterstützt, die Informationen, die von der Regierungslinie abwichen, sofort als «bulo» (Fake-News) klassifizierten und auf die offizielle «schwarze Liste» setzten.
In kürzester Zeit waren Meinungsfreiheit und Datensicherheit ausgehebelt. Dass die Medienmanipulation und Zensur in Spanien weitaus drastischer wirkten als in deutschsprachigen Ländern, zog sich wie ein roter Faden durch den Corona-Hype.
In anderen spanischsprachigen Ländern in Mittel- und Südamerika sah es nicht viel besser aus. Schon Mitte April wurde in den Sozialen Netzwerken darüber geklagt, dass die Polizei alle verfolge, die sich kritisch äussern. Facebook schloss Gruppen, YouTube-Videos wurden gelöscht, TV-Programme wie die Caja de Pandora oder Mindalia TV wurden ohne vorherige Ankündigung aus dem Netz entfernt.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die spanischen Cyber-Experten bereits mehr als 200 Fälle «schwerwiegender» Fehlinformationen aufgedeckt. Katastrophen-Manager und Innenminister Fernando Grande-Marlaska liess durch die Presse mitteilen, dass weder die Regierung noch die Sicherheitskräfte irgendetwas mit dieser Zensur zu tun hätten.
Einige Tage zuvor hatte die Plattform «Defense of Freedom of Information» (PDLI) Justizminister Juan Carlos Campo kritisiert, nachdem dieser Rechtsreformen angekündigt hatte, damit diejenigen, die die öffentliche Meinung mit Corona-Fake-News auf «unhöfliche und ungerechtfertigte Weise beschmutzen», nicht ungestraft davonkommen.
Für Menschen, die in Sozialen Netzwerken eigene Meinungen vertreten, fasste der Minister bis zu fünf Jahre Gefängnis ins Auge. Eine extrem totalitäre Vorgehensweise, die selbst das sogenannte «Maulkorbgesetz» (Ley Mordaza) in den Schatten stellt, das 2015 vom damaligen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (Partido Popular) eingeführt wurde und die Meinungs- und Pressefreiheit einschränkt.
Auch im Jahr 2021 hat sich die Informationslage in Spanien und Mittel- und Südamerika nicht wesentlich verbessert. Die wenigen Menschen, die in der Lage sind, hinter die Corona-Kulissen zu blicken, lassen ihrer Wut und ihrer Frustration in den Sozialen Netzwerken freien Lauf. Neben Videos oder Radioprogrammen werden internationale Meldungen verbreitet, die auch in deutschsprachigen Kanälen kursieren.
Geschriebene kritische Informationen dagegen sind selten. Über die katastrophalen sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen der ungerechtfertigten Corona-Massnahmen in den meist armen Ländern sickert kaum etwas an die Öffentlichkeit.
Zwar sind Gruppierungen wie «Médicos por la Verdad» (Ärzte für die Wahrheit), die sich um mehr Aufklärung bemühen, mittlerweile sowohl in Spanien als auch in Mittel- und Südamerika aktiv, doch das Engagement der Mitglieder scheint je nach Land zu variieren.
Ausserdem überschlagen sich die Fakten-Checker, um die Glaubwürdigkeit der kritischen Mediziner zu untergraben. So titelte das Online-Portal infobae schon im Oktober 2020: «Ärzte für die Wahrheit: Verschwörungstheorien in weissen Kitteln.» Diese Gruppen würden Falschmeldungen verbreiten.
Eine Website, auf der eine weltweite Mitgliederliste von «Médicos por la Verdad» veröffentlicht wurde, meldete am 31. März 2021: «Wir wurden gehackt, derzeit bauen wir unsere Seite neu auf.»
Wer sich die Mühe macht, in den etwa 20 spanischsprachigen Ländern der Welt nach Nachrichtenportalen zu suchen, die sich nicht zum direkten Sprachrohr von Politikern und Corona-Drahtziehern wie Bill Gates oder George Soros machen, wird enttäuscht. Eigentlich alle Medien, die sich als «unabhängig, kritisch und alternativ» bezeichnen, berichten entweder gar nicht über Corona-Themen oder sie kommen genauso korrupt daher wie die konventionellen Medien.
Überdeutlich zeigt sich der Medien-Sumpf in Ländern wie Costa Rica, wo es Zeitungen wie El Guardian gibt (ein Ableger des englischsprachigen Guardian) oder El Mundo und El País, deren Mutterblätter auch die Menschen in Spanien erfolgreich in den Corona-Wahnsinn treiben.
Auf jeden Fall lohnt ein Blick nach Mittel- und Südamerika, denn dort geschehen seltsame Dinge: So verschenkt die Regierung in Uruguay an diejenigen, die sich impfen lassen, zwei Bustickets für den Stadtverkehr. Hotels bieten für die Osterwoche Ermässígungen für Geimpfte an, in Cafés werden ein kostenloser Kaffee oder ein Donut kredenzt.
Derzeit werde eine heftige Impfpropaganda betrieben, war aus direkter Quelle zu erfahren. Denn die Begeisterung für die Corona-Vakzine habe sich zu Beginn der Kampagne in Grenzen gehalten, durch die «grosszügigen» Anreize laufe es jetzt besser. Fazit: Der Corona-Irrsinn kennt keine Grenzen!
Gehackte Website «Médicos por la Verdad»: