Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober sehen wir in den Medien täglich Bilder von Trümmerhaufen in Gaza. Wie gross die Zerstörung tatsächlich ist, lässt sich schwer ermessen.
Die Wissenschaftler Corey Scher und Jamon Van Den Hoek, die die Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) leiten, haben es versucht. Bei der DDMG handelt es sich um ein Netzwerk von Wissenschaftlern, die Fernerkundung verwenden, um die Schäden im Gazastreifen zu analysieren.
Gegenüber Amy Gooodman von Democracy Now! berichten die Forscher: Israels Bombardierung seit dem 7. Oktober habe etwa die Hälfte aller Gebäude im nördlichen Gazastreifen, wo sich auch Gaza City befindet, beschädigt oder zerstört. Insgesamt seien mindestens 56’000 Gebäude betroffen, wie die folgende Darstellung zeigt.
Zerstörte Gebäude in Gaza. Quelle: Decentralized Damage Mapping Group
Van Den Hoek erklärt, dass sie Satellitenradartechnologie verwenden, um den Schaden alle fünf bis sechs Tage zu kartieren. Dabei weist er auf die schnelle Ausbreitung der Zerstörung hin, insbesondere im nördlichen Gazastreifen.
Der Forscher erinnert an seine frühere Arbeit mit Amnesty International bei der Analyse von Satellitenbildern während der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen im Jahr 2014. Er stellt fest, dass die Wissenschaft seitdem erhebliche Fortschritte gemacht hat, insbesondere durch den Einsatz von Radarbildern, die eine fortlaufende Analyse der Kriegsdynamik ermöglichen.