Die Anthroposophische Medizin integriert ganzheitliche Ansätze und schulmedizinische Therapien. Anthroposophische Ärzte verfügen über eine komplette Facharztausbildung einer medizinischen Fakultät und eine Weiterbildung in anthroposophischer Medizin.
Anthroposophische Medizin, (gr. ἄνθρωπος = Mensch und σοφία = Weisheit) basiert auf einer «erweiterten Welt- und Menschenkenntnis» auf der Grundlage der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861–1925). Sie wird vor allem in Deutschland und in der Schweiz praktiziert. Allein in Deutschland gibt es 13 anthroposophische Kliniken. Integrative Richtungen wie die Anthroposophische Medizin und Homöopathie sind auch an verschiedenen deutschen Universitäten verankert, und es gibt ein Kompetenznetzwerk Integrative Medizin in Baden-Württemberg.
In der Schweiz ist anthroposophische Medizin und Homöopathie seit dem positiven Ausgang der Volksabstimmung von 2009 Pflichtleistung der Krankenkassen. Zusätzlich wurde die Forschung und Lehre an Universitätsspitälern gestärkt. Die Universität Bern hat auch eine Zusammenstellung von über 600 Studien zur Homöopathie aufgeführt.
In Deutschland plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach nun – «aus Prinzip» und weil es «keine wissenschaftliche Evidenz» gäbe – die Streichung der Satzungsleistungen für Homöopathie und Anthroposophische Medizin aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG).
Integrative Richtungen wie die Anthroposophische Medizin und Homöopathie setzen auf potenzierte, dynamisierte Arzneimittel, die Kritiker als verdünnt bezeichnen. Studien, wie beispielsweise diejenigen von Dr. Stephan Baumgartner, zeigen aber sehr wohl empirische Evidenz für deren Wirksamkeit. Andere Studien belegen zudem, dass die Integrative Medizin weniger Kosten verursacht und mehr Gesundheit für Menschen und Umwelt bringt.
In einer Arbeit wird zum Beispiel hervorgehoben, dass homöopathische Behandlungen bei Kindern zu einer Reduzierung der Antibiotika-Behandlungen führen können.
Zudem gibt es eine grosse Anzahl von allopathischen Arzneimitteln – das sind schulmedizinische Medikamente -, die in Deutschland ebenso ohne Doppelblindstudien verschrieben werden und abgerechnet werden können. Dies basiert meist auf Leitlinien oder auf Expertenempfehlungen.
Die Kosten von integrativen Behandlungen wie Homöopathie machen nur einen geringen Prozentsatz der Gesamtausgaben der Krankenkassen aus. Die umweltfreundliche Produktion und Entsorgung von naturbasierten anthroposophischen und homöopathischen Arzneimitteln ist ein weiterer Vorteil gegenüber den Umweltauswirkungen chemisch synthetisierter Arzneimittel.
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