Ökonomen der State Bank of India haben einem Artikel im Handelsblatt zufolge untersucht, wie sich die verhängten Massnahmen in Indien auf die Bevölkerung auswirken.
«Sie haben dafür berechnet, wie viele Menschen bei einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um zehn Prozent zusätzlich sterben im Vergleich zu normalen Zeiten. Ihre Ergebnisse beschreiben sie in ihrem vor Kurzem veröffentlichten Report als besorgniserregend», heißt es dazu im Handelsblatt.
Tatsächlich sind die Zahlen alarmierend.
Allein für den Bundesstaat Maharashtra, in dem die Finanzmetropole Mumbai liegt und der einen besonders starken Covid-19-Ausbruch erlebte, gehen die Forscher «von aktuell 0,34 Covid-19-Toten pro 1000 Einwohner aus». Gleichzeitig käme es zu 1,28 zusätzlichen Toten aufgrund des Wirtschaftseinbruchs, heißt es weiter.
In ärmeren Bundesstaaten wie Uttar Pradesh falle das Verhältnis sogar noch extremer aus: 0,16 Covid-19-Toten stünden hier statistisch gesehen 3,41 ökonomisch bedingten Todesopfern gegenüber – wieder jeweils pro 1000 Einwohner.
Vor sogenannten «wirtschaftlichen Todesopfern» hatten laut Handelsblatt bereits im Mai die Ökonomin Deepa Mani und ihr Kollege Shashwat Alok von der Indian School of Business die Regierung gewarnt: «Sie schätzten, dass ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um fünf Prozent in Indien zu 47’000 bis 62’000 zusätzlichen Toten führen würde. Ein 30-prozentiger Einbruch hätte nach ihrem Modell 330’000 bis 430’000 Tote zur Folge».