Wer in Deutschland wissen will, wie die nächsten politischen Entscheidungen ausfallen werden, muss lediglich die Hauptmedien der Hauptstadt lesen — die streuen nämlich subtile , vorbereitende Panik-Botschaften. So auch die Berliner Zeitung, die in einem Hintergrundartikel mit dem Titel «Sorge um neue Corona-Welle in Deutschland» aufwartet, um im gleichen Text die «Soziale Distanz auf unbestimmte Zeit» anklingen zu lassen.
Gründe für derartige Headlines freilich gibt es keine. Die vom RKI selbst gelieferte Sterblichkeitsrate bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Republik liegt bei rund 0,01 Prozent. Auch sind – ebenfalls laut aktuellen RKI-Zahlen – bundesweit nicht einmal 300 Intensivbetten in Krankenhäusern mit Covid-19 Patienten belegt (wir berichteten).
Unberührt von diesen Fakten, orakelt die Berliner Zeitung, die zur täglichen Lektüre der meisten Regierungsvertreter zählt, in einem Zwischentitel über die «Sorge vor Zusammentreffen mit Grippewelle».
Wer nach dieser Panikmache noch unbeschadet ist, wird beim letzten Satz des Artikels einknicken: «Wissenschaftler aus China melden eine neue Variante des Schweinegrippe-Virus, die das Potenzial für eine Pandemie unter Menschen entwickeln könnte».