Mehr als 1,1 Milliarden Euro der EU, die für die Forschung bestimmt waren, landeten offenbar in den Kassen israelischer Partner, darunter in denen des Verteidigungsministeriums und von Waffenherstellern. Dies berichteten die belgische Zeitung L’Echo und ihre niederländischsprachige Ausgabe De Tijd. Auf die Untersuchung aufmerksam machte die italienische Tageszeitung il Fatto Quotidiano.
Die belgischen Blätter konzentrierten sich auf die Verwendung von EU-Geldern durch Universitäten und Organisationen, die Projekte entwickelten, die im Rahmen des Programms Horizon für Forschung und Innovation finanziert wurden. Das Ergebnis war, dass ein großer Teil dieser Gelder außerhalb der EU-Grenzen landete und dazu beitrug, Israels Rüstungssektor zu finanzieren, während der jüdische Staat gerade seinen blutigen Krieg in Gaza führt.
Die Zeitungen gehen auf Einzelheiten ein und erklären, dass an 921 von Brüssel finanzierten Projekten israelische Unternehmen beteiligt sind, insgesamt 213. Unter den Beispielen für EU-finanzierte Projekte sind laut L’Echo einige heikler als andere. Eines davon ist eine Initiative zur Sicherheit von U-Boot-Infrastrukturen, an der das israelische Verteidigungsministerium und das staatliche Unternehmen Rafael Advanced Defense Systems direkt beteiligt sind. Israel Aerospace Industries (IAI), der größte Konzern der israelischen Verteidigungsindustrie, steht mit acht Projekten und rund 2,8 Millionen Euro ebenfalls an vorderster Front.