Bei ihrer bisher «größten Operation gegen den Menschenhandel» hat Interpol weltweit 2571 Personen festgenommen, 3222 potenzielle Opfer gerettet und 17.793 irreguläre Migranten identifiziert.
Unter den Opfern waren auch Minderjährige, 14 davon in Argentinien, die zusammen mit 45 anderen Opfern gezwungen wurden, auf Obst- und Gemüsefarmen zu arbeiten. Weitere 21 Minderjährige wurden von den tunesischen Behörden zusammen mit sechs weiteren Personen abgefangen, als sie unter dem Vorwand eines Sprachaufenthalts nach Großbritannien reisen wollten.
Bei beiden Aktionen wurden Schusswaffen und beträchtliche Bargeldbeträge beschlagnahmt, die identifizierten Verdächtigen der Justiz überstellt. Auch in Mali, Brasilien, Costa Rica und den Philippinen wurden Verhaftungen durchgeführt.
Auf dem europäischen Kontinent meldete Interpol die Festnahme von zwölf Verdächtigen, die mit zwei kriminellen Gruppen in Serbien in Verbindung standen, die mindestens 178 irregulären Migranten die Durchreise nach Bosnien und Herzegowina erleichtert hatten.
Die Operation «Liberterra II», die vom 29. September bis zum 4. Oktober lief und an der sich 116 Länder und Gebiete beteiligten, erforderte laut France-Soir die Überwachung von fast 24.000 Flügen und acht Millionen Überprüfungen in den Datenbanken dieser internationalen kriminalpolizeilichen Organisation.
Interpol betonte in seiner Pressemitteilung besonders den «klaren Bruch» der Vorgehensweisen mit «den traditionellen Mustern des Menschenhandels». Die Operation «hat Dutzende von Fällen aufgedeckt, in denen Opfer von Menschenhandel getäuscht und zu einem Betrug gezwungen wurden», heißt es. Mit anderen Worten: Die Ausbeutung von Menschen ist nicht mehr «das einzige kriminelle Ziel».
In vielen Fällen seien die Opfer mit falschen Jobversprechen angelockt und durch Einschüchterung und Missbrauch am Ort des Geschehens gehalten worden. Menschenhandel und Schleusung von Migranten seien zunehmend mit anderen Formen der Kriminalität verbunden und nutzten oft dieselben kriminellen Netzwerke und Routen, so Interpol.
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