Microsoft-CEO Satya Nadella habe versprochen, dass sein Unternehmen im Vorfeld der US-Wahlen 2024 gegen sogenannte «Desinformationen und Fehlinformationen» kämpfen wird. Das berichtet Slay News mit Bezug auf NBC.
In einem auf künstliche Intelligenz (KI) fokussierten Interview mit Nadella sei deutlich geworden, dass das Unternehmen beabsichtige, angebliche «Desinformationen» während der diesjährigen Wahlen zu bekämpfen. Das Interview führte Lester Holt in der Sendung NBC Nightly News vom 30. Januar.
Der Technologie-Chef wurde dazu befragt, wie künstliche Intelligenz die zukünftigen Wahlen entweder unterstützen oder gefährden könnte. Nadellas Antwort habe dabei auch die Bereitschaft angedeutet, Technologie zur Zensur von Inhalten einzusetzen, um das zu bekämpfen, was er als «Desinformation» bezeichnete.
«Dies ist nicht die erste Wahl, bei der wir es mit Desinformations- oder Propagandakampagnen von Gegnern und mit Wahlbeeinflussung zu tun haben», habe Nadella erklärt. Man arbeite in der gesamten Technologiebranche an Wasserzeichen, der Erkennung von Fälschungen und Inhalts-IDs. Es werde genug Technologie geben, um die Probleme im Zusammenhang mit «Desinformation und Fehlinformation» zu erkennen.
Nadellas Äusserungen kämen in einer Zeit, in der der Druck auf die grossen Tech-Unternehmen zunimmt, «Fehlinformationen» zu zensieren, ergänzt Slay News. Die Rolle dieser Unternehmen gebe jedoch Anlass zu grosser Sorge. Es werde gewarnt, dass sie bereits über erhebliche Macht und Einfluss verfügen, die potenziell politische Ergebnisse, einschliesslich Wahlen, beeinflussen könnten.
Die Definition von Begriffen sei ja willkürlich. Wie man in den letzten Jahren wiederholt gesehen habe, seien «Desinformation» und «Fehlinformation» in der Regel Euphemismen für konservative Standpunkte. Das führe zu Situationen, in denen Technologieunternehmen konservative Informationen unterdrückten, während sie linken Standpunkten einen Freifahrtschein erteilten.
Dies werfe Fragen nach der Unparteilichkeit und Fairness einer solchen Moderation auf, insbesondere im Kontext des politischen Diskurses und des demokratischen Prozesses. Diese Unternehmen könnten aufgrund ihrer Grösse und Reichweite einen unverhältnismässig grossen Einfluss auf die öffentliche Meinung und auf Wahlprozesse haben.
Der Microsoft-Chef selber beschwichtigt diesbezüglich, wie Slay News hinzufügt. Letzten Monat fragte ihn Klaus Schwab auf dem Weltwirtschaftsforum in einem Interview, wie die Technologie zur «Wiederherstellung des Vertrauens» eingesetzt werden könne. Nadella antwortete, die Industrie sei schlicht gezwungen Technologie zu entwickeln, «bei der Sicherheit, Vertrauen und Gerechtigkeit durchdacht wurden».
Nicht nur in den USA fühlt sich derweil das von Bill Gates gegründete Unternehmen dem Ziel «Schutz und Sicherung der Demokratie» verpflichtet. Für die EU hat man zum Beispiel gerade vor ein paar Tagen seine Unterstützung bei der «Stärkung Europas durch Technologie» bekräftigt. Dabei wird klar, dass die Grundlage diese Ansatzes die Festlegung von Gut und Böse ist:
«Neue Technologien können Instrumente zur Stärkung und Modernisierung der Demokratie sein, aber sie sind auch ein zweischneidiges Schwert, und wenn sie missbraucht werden, können sie eine Bedrohung für genau die Grundsätze darstellen, die wir zu schützen versuchen.»
Unterdessen ist Microsoft nicht der einzige Akteur mit derartigen Ambitionen. Big Tech ist ganz allgemein an einer Bekämpfung von «Wahl-Desinformation» interessiert und beteiligt. Darüber hat Transition News früher schon berichtet.
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