Thesen zu einem scheinbar revolutionär neuen Wirtschaftssystem verbreitete das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) bereits im Juni dieses Jahres. Auf der stiftungseigenen Webseite meldete sich dessen Gründer und geschäftsführender Vorsitzender Klaus Schwab zu Wort: «Now is the time for a great reset.»
Alle Staaten der Welt müssten dazu vereint an ein und demselben Ziel arbeiten, die Umwandlung jeder Industrie, von Öl und Gas bis zur Tech-Branche, muss nach Ansicht Schwabs forciert werden. Staatliche Wachstumshilfen und Sofortmaßnahmen reichten in Zeiten der «Corona-Krise» nicht aus, um eine Katastrophe zu verhindern. «Wir müssen für unsere Wirtschafts- und Sozialsysteme komplett neue Grundlagen bauen», postuliert der WEF-Chef, denn sonst komme die Veränderung mit Gewalt. Diesen Entwicklungen sei aber nicht auf nationaler Grundlage beizukommen, sondern ausschließlich durch ein stärkeres Zusammenwirken und größerer Kompetenzen international agierender Organisationen.
Pandemie und Krieg
Um die Zukunftspläne der im Weltwirtschaftsforum vertretenen Eliten der Öffentlichkeit gegenüber mit noch stärkerem Nachdruck kundzutun, schrieb Schwab unter Assistenz seines «Direktors für Globale Risikoanalyse», Thierry Malleret, das passende Buch zum Plan: COVID-19: The Great Reset. Es wird Ende September in deutscher Übersetzung auf dem Markt erscheinen.
Die deutsche Wochenzeitung Zeit nahm das kürzlich zum Anlass, mit Klaus Schwab ein Interview zu führen und ihm einmal mehr ein Podium zu bieten, sich als sozialer Retter der Menschheit zu gerieren.
«Die Pandemie hat somit einmal mehr gezeigt: Der Neoliberalismus in dieser Form hat ausgedient. (…) Ich plädiere nicht für eine Systemänderung. Ich plädiere für eine Systemverbesserung», verkündete der Weltenretter aus Davos.
«Es gibt natürlich grundlegende Unterschiede zwischen einer Pandemie und einem Krieg. Durch die Pandemie werden in jedem Fall weniger Menschen sterben als beispielsweise im Zweiten Weltkrieg. Aber die transformativen Kräfte können ähnlich sein», meinte Schwab im Interview.
Die Zukunft scheint aus Sicht Schwabs von einer Impfung abhängig zu sein, denn es gibt für ihn zwei Szenarien. «Das positive: Wir haben im Frühjahr 2021 einen Impfstoff in genügender Menge, noch bessere und schnellere Tests und vielleicht auch bessere Behandlungsmöglichkeiten von Corona-Patienten. Dann wird sich auch die Wirtschaft relativ rasch wieder erholen. Das negative Szenario: Wir haben all das nicht. Dann wird uns die Pandemie bis mindestens 2022 beschäftigen.»
Bereits im Juni, nach Bekanntwerden der Marschrichtung des WEF in Sachen Covid-19, kommentierte der Politologe und Autor Hermann Ploppa dieses beängstigende Szenario:
«Nun also der Great Reset. Der ist jedoch nicht ganz vom Himmel gefallen. Bereits im Jahr 2015 hatten die Vereinten Nationen ihre Agenda 2030 verabschiedet, die wesentliche Elemente der jetzigen Welt-Neuordnung schon andeutet. Das wurde durch eine strategische Partnerschaft zwischen UNO und World Economic Forum im Juni 2019 noch einmal bekräftigt. Die Partnerschaft zwischen Bill Gates und der Weltgesundheitsorganisation WHO hat hier ihre Entsprechung in der Modellierung der künftigen künstlichen Welt.»