In einem Interview mit der Zeit spricht der Chefmediziner von Moderna, Tal Zaks, über den neuen Genimpfstoff seiner Biotechfirma. Wie lange das Vakzin wirken könnte, vermag Zaks leider nicht zu sagen. Seine Antworten auf andere Frage offenbaren das Prinzip Hoffnung – und ein eigenartiges Verständnis von Wissenschaft, den Preis dafür werden die Geimpften zahlen.
Auszüge:
«Zaks: In allen Tiermodellen, in denen wir den Impfstoff getestet haben, verhindert er eine Infektion mit Covid-19 und eine Vervielfältigung des Virus. Wir haben bisher keine Anzeichen dafür gefunden, dass der Impfstoff eine falsche Art der Immunantwort hervorruft, die für Menschen gefährlich sein könnte. Und wir sehen, je mehr Antikörper im Blut zirkulieren, desto effektiver ist der Schutz vor der Erkrankung. Aus diesen Gründen bin ich ziemlich optimistisch, dass unser Impfstoff auch bei Menschen die Krankheit verhindern kann».
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ZEIT ONLINE: Wie lange hält die Immunantwort nach der Impfung an?
Zaks: «Das werde ich die ganze Zeit gefragt. Die Antwort ist natürlich: Wir wissen es nicht. Niemand weiß es. Das gilt ja auch bei Covid-19-Genesenen.»
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ZEIT ONLINE: Aber die Immunität durch eine Impfung wird hoffentlich länger als sechs Monate halten.
Zaks: «Ja, das hoffen wir auch. Aber wenn die Impfung zwölf Monate immun machen würde, wäre das schon großartig.»
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ZEIT ONLINE: Wie lange der Schutz einer Impfung hält, wird Ihre Phase-III-Studie also nicht beantworten?
Zaks: «Wahrscheinlich nicht. Momentan stecken sich in den USA so viele Menschen an, dass wir binnen eines halben Jahres wissen sollten, ob der Impfstoff wirkt. Wenn diese Daten da sind, wird er zugelassen oder nicht. Wie lange der Schutz anhält, werden wir erst später wissen.»
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Zaks: «Wenn wir von fehlender Sicherheit sprechen, geht es um schwere Nebenwirkungen, die lang andauernd und irreversibel sind, wie etwa das Schlafanfallsleiden Narkolepsie. Bisher gibt es keinen Hinweis darauf, dass unsere Impfung so etwas auslöst.»