Auf ihren NATO-Stützpunkten in Europa ersetzen die Vereinigten Staaten ihre wichtigste Atombombe beschleunigt gegen eine modernere Version, berichtet das Medienportal Politico.
Die Ankunft der verbesserten B61-12, die ursprünglich für das nächste Frühjahr vorgesehen war, sei nun für diesen Dezember geplant, hätten US-Beamte den NATO-Verbündeten während einer Sitzung hinter verschlossenen Türen in Brüssel in diesem Monat mitgeteilt.
Dieser Schritt, der den Austausch älterer Waffen in verschiedenen europäischen Einrichtungen gegen die neuere Version vorsehe, erfolge inmitten zunehmender Spannungen aufgrund der Drohungen Russlands, in der Ukraine eine Atomwaffe einzusetzen, konstatiert Politico.
Die Aufrüstung des B61-Programms werde seit Jahren in Haushaltsdokumenten und öffentlichen Erklärungen offen diskutiert. Pentagon-Beamte hätten erklärt, die Aufrüstung sei notwendig, «um die Modernisierung und Sicherheit des Arsenals zu gewährleisten».
So habe der Sprecher des Pentagon, Brigadegeneral Patrick Ryder, Politico per E-Mail mitgeteilt: «(…) die Modernisierung der US-Atomwaffen des Typs B61 ist seit Jahren im Gange. Die Pläne, ältere Waffen sicher und verantwortungsvoll gegen die verbesserten B61-12-Versionen auszutauschen, sind Teil einer seit langem geplanten Modernisierungsmassnahme. Sie steht in keinem Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen in der Ukraine und wurde in keiner Weise beschleunigt.»
Dennoch sei das vorverlegte Ankunftsdatum der moderneren Atombomben auf den europäischen Stützpunkten für einige langjährige Beobachter überraschend gekommen. Sie befürchteten, dass es «die ohnehin schon gefährliche Situation in Europa weiter anheizen könnte», betont Politico.
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