Der Markt für Technologie zur biometrischen Erkennung von Personen ist lukrativ und verheisst schnelles Wachstum. Daher wundert es nicht, dass wir mit immer neuen Methoden und Geräten beglückt werden. Die Anbieter nennen das «innovativ», Reclaim The Net spricht von «invasiver Technologie».
Nicht nur Fingerabdrücke, das Gesicht, die Stimme oder die Augen sind begehrte Daten. Ein US-Hersteller bietet jetzt mit «Wave+» ein Gerät an, das die Identifizierung auf Basis der Venen in unseren Handflächen durchführt. Die Verwendungsmöglichkeiten reichen von Ausweis- und Zugangskontrollen bis zu Zahlungen.
Was Keyo-Chef Jaxon Klein als «Game Changer» bezeichnet, hat auch seine Kehrseite. Das System sei gemacht für «Skalierbarkeit, Konformität und Interoperabilität, so dass Partner die biometrische Identität leicht für eigene Produkte und Leistungen nutzen können». Das bedeutet nichts anderes als eine einfache Verbreitung und die mögliche Erfassung und Nutzung sensibler Daten durch Nicht-Experten.
Der Schutz der Daten wird nie überzeugen können, nichts ist zu 100 Prozent sicher. Auch nicht bei Keyo, die angeblich mit «Verschlüsselung auf Militärniveau» arbeiten. Und die Unterstützung von Konzepten wie der europäischen GDPR (Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO) hilft dem Nutzer im Zweifel auch nicht dabei, einmal gespeicherte biometrische Daten wieder gelöscht zu bekommen.