Mit dem üblichen Pathos und Hang zur Hysterie beschäftigen sich die spanischen Leitmedien in den letzten Tagen mit dem Notfallplan, den die EU gerade veröffentlicht hat. Damit will die Kommission unter Ursula von der Leyen die Bevölkerung auf einen möglichen Krieg, Cyberangriffe, Pandemien und die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise vorbereiten.
«Neue Realitäten erfordern ein neues Maß an Bereitschaft in Europa», tat von der Leyen kund und forderte die EU-Bürger auf, sich vorzubereiten. Jeder Haushalt sollte über genügend Wasser, Medikamente, Batterien und Lebensmittel verfügen, um im Krisenfall 72 Stunden ohne Hilfe von außen auszukommen. 30 Leitaktionen wurden beschlossen, zivile und militärische Akteure sollen künftig enger zusammenarbeiten, um bei Katastrophen gewappnet zu sein.
Die Zeitung El Pais, das Zugpferd der spanischen Printmedien, hatte schon vor der Veröffentlichung dieser Katastrophenmaßnahmen eifrig wissen lassen, Brüssel habe vor einer «Verschlechterung der Sicherheitsaussichten für Europa gewarnt».
Das wisse man, weil die Redaktion Zugang zu einem Entwurf des Dokuments gehabt habe. Solche Aussagen machen immer einen guten Eindruck, gewinnt der Leser doch das Gefühl, das Blatt sei am Puls des Geschehens und genieße das volle Vertrauen der EU-Kommission. Letztendlich bedeutet das aber nur, dass sich El País durch volle Linientreue auszeichnet, was die einst «renommierte» Zeitung schon während der «Pandemie» unter Beweis gestellt hat.
El País zitierte aus dem Dokument, in dem es heißt:
«Wir müssen uns auf großflächige Zwischenfälle und sektorübergreifende Krisen vorbereiten, einschließlich der Möglichkeit eines bewaffneten Angriffs, die einen oder mehrere Mitgliedstaaten betreffen.»
Diese neue europäische Strategie sei Teil eines größeren Pakets, mit dem die EU bis 2030 wirtschaftlich, militärisch und gesellschaftlich auf jede Bedrohung vorbereitet werden soll, ließ El País wissen.
Auch andere spanische Medien schlossen sich der Panikmache an. Allerdings nicht immer mit dem Erfolg, den sich von der Leyen & Co. beziehungsweise die der EU-Kommission völlig kritiklos gegenüberstehende El País wohl gewünscht hätten.
In einer Sendung zum Thema hatte der TV-Sender Antena 3, in Spanien führend hinsichtlich der Zuschauerzahlen, den ehemaligen Soldaten und internationalen Sicherheitsexperten Jasiel-Paris Álvarez um Stellungnahme gebeten. Die Moderatorin wollte von ihm wissen, wie unmittelbar diese Gefahr, vor der die EU warne, denn nun sei.
Álvarez hatte einige überraschende Antworten auf Lager. Vor Millionenpublikum erklärte er, er fände es gesund, wenn die Menschen einen Verbandskasten und ein paar Konserven als Reserve zu Hause hätten, aber es deute alles darauf hin, dass die Freaks, die Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker am Ende recht behalten würden mit allem, was sie in Bezug auf die düstere Gegenwart und dystopische Zukunft sagen.
Antena3-Gespräch mit dem Sicherheitsexperten Álvarez, zur Verfügung gestellt von El Adepto Iniciado. Zum Abspielen auf das Bild klicken.
Schon vor Jahren hätten sie darüber gesprochen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 ein Betrug der Banken gewesen sei, was sich als richtig erwiesen habe. Sie hätten auch recht damit gehabt, dass hinter der «Corona-Pandemie» die großen Pharma-Unternehmen standen und die Maßnahmen völlig sinnlos waren, oder dass sich hinter dem Ukraine-Krieg enorme Geschäftsinteressen der USA verbergen und nicht die Verteidigung der Demokratie. Trump habe das bestätigt.
Auch von der Leyens Notfallplan passt für Álvarez ins Bild. Denn Verschwörungstheoretiker hätten schon gewarnt, dass die EU uns mit einer Reihe von Katastrophenszenarien überziehen werde. Mit ihrem ReArm-Plan wolle sie nur eines erreichen: die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Man stelle die Lage so dramatisch dar, um damit zu rechtfertigen, dass enorme Summen an öffentlichen Geldern in internationale Rüstungsfirmen in den USA und Europa fließen.
Um die Bevölkerung in diesen «Alarmzustand» zu bringen, wie man das in der «Corona-Zeit» genannt habe, müsse man den Menschen ständig Angst machen, egal ob es sich um Pandemien oder Klimawandel handele oder darum gehe, dass Russland in Spanien einfallen könnte. Dieser Alarmismus sei sehr nützlich, denn mit ihm könne man die Massen besser kontrollieren, betonte Álvarez.
Nach diesem herzerwärmenden Schwurbler-Statement schien die Moderatorin einen Moment sprachlos, fing sich aber schnell, hakte nach und wollte wissen, ob wir uns nun wirklich vor Cyberattacken, Kriegen und Putin fürchten müssten – oder ob das alles nur dazu diene, die Bevölkerung in den «Alarmzustand» zu versetzen.
Álvarez hatte dazu eine klare Meinung: «Nein, wir müssen keine Angst haben, dass uns Russland überfällt.» Russland sei keine direkte Gefahr. Vielleicht könne Spanien ein Sicherheitsproblem mit Marokko oder durch die Piraterie im Mittelmeer bekommen, aber nicht mit Russland. Dieser «Alarmzustand», in den man die Menschen wieder einmal treibe, sei ohne Fundament.
Mit bewegungslosem Gesicht und Schmollmund resümierte die Moderatorin: «Das sind interessante Gedanken, Herr Álvarez.» Die Tatsache, dass der Sicherheitsexperte vor Millionenpublikum solche Aussagen machen durfte, ohne unterbrochen zu werden, gibt Hoffnung. Ein Hauch von gesundem Menschenverstand scheint nach Spanien zurückzukehren.
Álvarez sorgte übrigens noch mit einer anderen Aussage für Erstaunen: In einem Interview mit dem Sender Cuatro über die Angstmache der EU-Kommission erklärte er: «Das beste Überlebenspaket, das wir vorbereiten können, sind ein paar Stricke und Molotowcocktails und die Abschaffung der politischen Kaste.»
Cuatro-Gespräch mit dem Sicherheitsexperten Álvarez, zur Verfügung gestellt von El Adepto Iniciado. Zum Abspielen auf das Bild klicken.
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