Von Januar 2020 bis Juli 2023 tagte der sogenannte RKI-Krisenstab innerhalb des Robert Koch-Instituts (RKI), einer Behörde, die dem deutschen Gesundheitsminister untersteht. Hier wurden die Entscheidungen vorbereitet oder gefällt, wie mit der «Gefährdung» durch das neuartige Corona-Virus umgegangen werden sollte.
Diese Entscheidungen betrafen alle 84 Millionen Einwohner Deutschlands. Bis heute herrscht bei einem nicht unerheblichen Teil dieser Einwohner der Glaube vor, Politik und Medien hätten vielleicht vereinzelt kleinere Fehler gemacht, aber im Großen und Ganzen doch richtig reagiert. Und diese Fehler seien entschuldbar, da man es ja zu diesem frühen Zeitpunkt nicht besser gewusst habe.
Dieser Glaube wurde durch unzählige Berichte der alten Medien geformt – und ist spätestens seit dem 23. Juli 2024 widerlegt. An diesem Tag wurden die gesamten offiziellen Protokolle des RKI-Krisenstabes geleakt.
Die Stellungnahme des RKI dazu: «Das RKI hat die Datensätze weder geprüft noch verifiziert. (…) Das RKI plant weiterhin, die verbleibenden Protokolle bis zum Ende der Krisenstabs-Sitzungen im Juli 2023 so schnell wie möglich zu veröffentlichen».
Warum waren die Sitzungsprotokolle nicht von Anfang an öffentlich zugänglich? Hat die Bevölkerung in einer Demokratie nicht das Recht zu erfahren, mit welchen Argumenten ihre Grundrechte eingeschränkt werden? Ist eine Aussage wie die von Lothar Wieler: «Diese Regeln (…) dürfen überhaupt nie hinterfragt werden» demokratisch oder wissenschaftlich?
Ein weiterer Skandal: Haben die öffentlich-rechtlichen und privaten Mainstreammedien ihre Aufgabe erfüllt und die Freigabe der RKI-Sitzungsprotokolle gefordert? Nein! Ein kleines, von Spendengeldern finanziertes Onlinemagazin (Paul Schreyer) kämpfte juristisch für die Freigabe und erreichte immerhin die Veröffentlichung der Protokolle bis April 2021 – mit geschwärzten Passagen. Multipolar ist damit für die Demokratie und Pressefreiheit wichtiger geworden als Spiegel, Focus, Zeit, ARD und ZDF.
Es fehlten im März 2024 aber immer noch die Protokolle von April 2021 bis Juli 2023 – und viele Passagen waren ja noch geschwärzt. Es gab dann innerhalb des RKI einen Whistleblower, der Aya Velázquez, einer freien Journalistin, die gesamten ungeschwärzten Protokolle zuspielte. Bisher sind keine Berichte bekannt, die deren Echtheit begründet anzweifeln. Am 23. Juli gab es dazu eine Pressekonferenz mit Aya Velázquez, Stefan Homburg und Bastian Barucker – aber ohne Vertreter der großen alten Medien.
Kurz zusammengefasst: Die oft behaupteten wissenschaftlichen Begründungen für politische Maßnahmen existierten nicht oder waren nur sehr vage (weitere Quellen im Anhang). Oft wurden Beschlüsse gegen den Rat von RKI-Mitarbeitern gefasst. Insbesondere:
- Kinder waren von Covid-19 nachweislich kaum betroffen und auch keine «Pandemietreiber». Jegliche Corona-Maßnahmen (Schulschließungen, Masken, Testungen, Abstand, Impfungen) waren besonders bei Kindern OHNE wissenschaftliche Evidenz.
- Die behauptete «Pandemie der Ungeimpften» war OHNE wissenschaftliche Evidenz (wurde zum Beispiel in den klinischen Studien nicht untersucht)
- Die allgemeine FFP2-Maskenpflicht war OHNE wissenschaftliche Evidenz.
- 3G- und 2G-Regeln waren OHNE wissenschaftliche Evidenz.
- Die Wirksamkeit der Booster-Impfungen zur Verhinderung von Reinfektionen war OHNE wissenschaftliche Evidenz.
- Trotz Bekanntwerden von schwerwiegenden Nebenwirkungen der Geninjektionen wurde weiter für diese «Impfstoffe» geworben, besonders deutlich bei AstraZeneca (Sinusvenenthrombose war hier sehr früh bekannt).
- Die Hochstufung des Risikos von «mäßig» auf «hoch» beruhte auf erhöhten «Fallzahlen», diese wiederum auf vermehrten Testungen, war also selbst fabriziert – und basierte auf der Entscheidung eines Menschen: Lars Schaade.
Alle diese Punkte waren dem RKI und der Politik auch vorher bekannt, wie aus den Protokollen hervorgeht.
Der Umgang mit den RKI-Protokollen zeigt – und wird in den nächsten Tagen und Wochen zeigen –, ob Politik und Medien bereit sind, aus Fehlern zu lernen. Dies werden wir unter anderem an folgenden Punkten erkennen können:
- Wird es einen Untersuchungsausschuss geben unter Beteiligung von kompetenten Maßnahmenkritikern, deren Ruf in Frage gestellt wurde (Beispiele: Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg, Andreas Sönnichsen)?
- Wird es Rücktritte und Entlassungen geben von prominenten Personen, die entscheidende Fehler gemacht haben? Nach heutiger Datenlage kämen da in Frage: Karl Lauterbach (noch immer Gesundheitsminister), Lars Schaade (noch immer Präsident des RKI), Christian Drosten (noch immer Institutsdirektor an der Charité), Lothar Wieler (noch immer Träger des Bundesverdienstkreuzes) und Jens Spahn (noch immer einer der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden).
- Wird es zu Entschuldigungen und Richtigstellungen seitens der alten Medien (öffentliche und Konzernmedien) kommen?
- Werden wir eine Generalamnestie erleben für sämtliche Opfer der Corona-Justiz? Wird es zur Freilassung von Inhaftierten kommen, zur Rückzahlung aller Bußgelder, zur Rehabilitation von beschuldigten und entlassenen Maßnahmenkritikern?
- Wird es eine leichtere Anerkennung von Impfschäden und umfassende Hilfen für Impfgeschädigte geben?
Sollten Politik und Medien weiterhin leugnen, verschweigen (zum Beispiel Der Spiegel) und verharmlosen, und – schlimmer noch – künftig nach genau dem gleichen Muster wie bei Corona verfahren – ja, was dann?
Dann funktioniert die repräsentative Demokratie in Deutschland offenbar in dieser Form nicht. Es kann nicht angehen, dass eine einzige Person ohne entsprechende wissenschaftliche Grundlage entscheidet, «hoch zu eskalieren» und damit die Grundrechte von 84 Millionen Bürgern in Frage zu stellen! Etwaige Reformen werden voraussichtlich nicht von den Politikern selbst kommen, da es ja darum geht, deren Macht zu begrenzen.
Wir selbst müssen dann unsere Interessen in die Hand nehmen. Ansätze und Ideen dazu gibt es zur Genüge. Im Bereich Medien läuft ja längst ein Ablöseprozess von den alten zu den neuen Medien, Transition News ist hier nur ein Mosaikstein. Auch in den Bereichen Vernetzung, Datenschutz, Gemeinschaft, solidarische Landwirtschaft, ganzheitliche Gesundheit und Spiritualität passiert sehr viel.
Je mehr Menschen sich von jeglicher Machtkonzentration abwenden und der Vielfalt des Lebens und dem friedlichen, solidarischen Miteinander zuwenden, desto angenehmer und freudvoller wird der unausweichliche Übergang (Transition) verlaufen. Es ist an der Zeit.
Quellen:
RKI-Protokolle ungeschwärzt
Video von der Pressekonferenz am 23.07.2024
Geschwärzte RKI-Protokolle, offizieller Downloadlink
Bastian Barucker: Das Kindeswohl und die neuen RKI-Protokolle
Alexander Wallasch: PK zum Leak der RKI-Files: Sternstunde des kritischen Journalismus und der kritischen Wissenschaft
Nachdenkseiten: Dokumente der Niedertracht: Pressekonferenz zu den nun vorliegenden völlig ungeschwärzten RKI-Protokollen
Norbert Häring: Nachrichtenagentur DPA liefert weiteren Beweis, dass sie ein Propagandamedium der Regierung ist
Transition News Newsletter vom 23.07.24
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