Wird künftig jedes Unternehmen, das einen hohen Strombedarf hat, eigene Miniatomkraftwerke bauen dürfen? Oracle, eine US-Firma, die auf die Entwicklung und Vermarktung von Computer-Hardware und -Software spezialisiert ist, überraschte kürzlich mit einer außergewöhnlichen Ankündigung. Der Vorsitzende und Mitbegründer von Oracle, Larry Ellison, verkündete, dass man an der Entwicklung eines Rechenzentrums arbeite, das mithilfe von drei kleinen Atomreaktoren betrieben werden soll. Darüber berichtet CNBC.
Ellison rechtfertigte sein Vorhaben mit der wachsenden Stromnachfrage durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Um den zukünftigen Energiebedarf zu sichern, wolle Oracle deshalb auf «innovative Nukleartechnologie» zurückgreifen. Über diese Pläne informierte Ellison seine Investoren während der Präsentation der Quartalszahlen. Seine Ausführungen eröffnete er mit den Worten:
«Lassen Sie mich etwas sagen, das sehr bizarr klingen wird. Aber vermutlich denken Sie ohnehin, dass ich häufig merkwürdige Dinge äußere, daher wird dies besonders erstaunlich sein.»
Gleichzeitig hat Reclaim The Net darüber informiert, dass Ellison Fan einer dystopischen Zukunft mit ständiger KI-gestützter Echtzeit-Überwachung ist, mit der er «bestes Benehmen» durchsetzen will. Oracle arbeite daran, die Fähigkeiten der KI für die öffentliche Sicherheit zu maximieren. Dafür wolle sein Unternehmen die grundlegende Infrastruktur bereitstellen.
Zwar werde Oracle nicht oft erwähnt, wenn von Big Tech die Rede ist, aber es sei eines der größten Unternehmen der Branche und habe jahrzehntelange Kontakte zur US-Regierung, betont Reclaim The Net. Der Grund dafür, dass Oracle nicht im Rampenlicht stehe, sei, dass sich das Unternehmen im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die sich im Bereich der sozialen Medien engagieren, auf Datenbanksoftware und Cloud Computing spezialisiert habe.
In Deutschland hat Oracle laut Wikipedia elf Geschäftsstellen, die Zentrale befindet sich in München. In der Schweiz hat das Unternehmen vier, in Österreich eine Niederlassung.