PCR-Testergebnisse können in einer digitale Blockchain gespeichert werden. Damit sind die Daten rückverfolgbar und vor allem nicht mehr löschbar. Das Verfahren mit dem Namen VeChain wurde bereits in Nicosia auf Zypern erprobt und eingesetzt. Auf diese Weise könnten Patientendaten auch an angeschlossene Unternehmen gelangen. Das berichten die Entwickler auf Presseportal.ch.
Darin heisst es:
«Im Laufe des Jahres 2020 arbeitete VeChain zusammen mit I-Dante an blockchain-fähigen medizinischen Lösungen, Mitentwicklung der E-HCert-App - einer Archivierungslösung für COVID-19 RT-PCR- und Antikörpertest-Aufzeichnungen. Die Lösung wurde im Mediterranean Hospital of Cyprus implementiert und zeichnete zwischen Juni und August die Testergebnisse von mehr als 8’000 Personen auf, die sie anschließend als Teil des Flugankunftsprozesses am internationalen Flughafen von Larnaka verwendeten.»
Die Blockchain-Technologie stelle eine Gelegenheit dar, «die Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Testergebnissen, Therapeutika und Diagnostika zu ändern sowie den Prozess und die Sicherheit des Informationsaustauschs zwischen den Parteien voranzutreiben».
VeChain sei ein «Instrument für Patienten, Krankenhäuser und Behörden».
Allerdings geht aus der Pressemitteilung der Entwickler hervor, dass eine besondere Nähe zu Unternehmen besteht:
«Mit starken unabhängigen Entwicklungskapazitäten, kombiniert mit der professionellen Compliance-Beratung unserer strategischen Partner PwC und DNV GL, hat VeChain Partnerschaften mit vielen führenden Unternehmen in verschiedenen Branchen aufgebaut, darunter Walmart China, Bayer China, BMW Group, BYD Auto, PICC, H&M Group, Shanghai Gas, LVMH, D.I.G, ASI Group etc..»
Kommentar der Redaktion: Alle auf einer Blockchain gespeicherten Daten lassen sich nicht mehr entfernen. Bestes Beispiel hierfür ist die Kryptowährung Bitcoin, die ebenfalls auf einer Blockchain läuft.
Blockchains gelten als Datenbanken der Zukunft und bergen in vielen Bereichen Vorteile, weil die Rückverfolgbarkeit der gespeicherten Inhalte immer gegeben ist. Allerdings erweist sich dieser Vorteil bei der Speicherung von Patientendaten als enormer Nachteil. Denn obwohl die eigentlichen Speicherorte, sogenannte Wallets, nur für zugelassene Nutzergruppen zugänglich sind, wurden sie in der Vergangenheit bei Kryptowährungen regelmässig gehackt.
Auf diese Weise würden im Falle eines Hacks PCR-Testergebnisse mit Klarnamen der Patienten in die Hände Dritter fallen. Doch auch ohne Hack bliebe für Aussenstehende unklar, welche Kunden Zugang zur PCR-Testergebnis-Blockchain hätten, und wie die Daten genutzt werden.