Pfizer hat vor kurzem eine neue digitale Plattform mit dem Namen «Pfizer For All» gestartet, über die das Unternehmen seine Produkte direkt an die Öffentlichkeit vermarkten will. Die Plattform wird den Menschen auch den Zugang zu den Impfstoffen von Pfizer erleichtern, wie verschiedene Medien berichten.
Pfizer For All sei ins Leben gerufen worden, um US-Amerikanern, die von häufigen Krankheiten wie Migräne, Covid und Grippe betroffen seien, die Inanspruchnahme von Behandlungen, umfassenden Dienstleistungen und Unterstützung sowie die Planung von Terminen zu vereinfachen, schreibt The Exposé. Pfizer wolle nach eigenen Angaben den Menschen den Zugang erleichtern, denn «die Gesundheitsversorgung in den USA ist kompliziert».
Die Nutzer können über die Website Termine buchen und überprüfen, ob sie für eine Covid-, Grippe-, RSV- und andere Impfungen bei bevorzugten Apotheken in Frage kommen. Außerdem können sie die Verfügbarkeit von Impfstoffen in ihrer Nähe ermitteln.
Der Start der Plattform folgt auf eine entsprechende Markenanmeldung, die Pfizer im April dieses Jahres eingereicht hatte. Laut der Pharma-Expertin und Autorin Sasha Latypova deutete dies bereits auf die Pläne des Unternehmens für ein «Direktimpfungsprogramm» für Patienten hin.
Direct-to-Consumer-Werbung sei in der pharmazeutischen Industrie nicht neu, so Latypova. Aber was neu sei und ihr «sehr verzweifelt» vorkomme, sei, dass Pfizer jetzt Rezepte direkt an Patienten ausstellen werde, und zwar mit Hilfe des Vertragsdienstes Upscript.
Upscript ist eine Telemedizin-Plattform, die schnellen Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten bietet, erläutert The Exposé. Menschen, die Upscript nutzen, werde versprochen, dass sie eine Behandlung aus einer umfassenden Liste von Medikationen auswählen, ein Rezept über einen schnellen und erschwinglichen virtuellen Termin mit einem zugelassenen Gesundheitsdienstleister genehmigen lassen und die Arzneimittel an ihre Haustür geliefert bekommen können.
Es sei jedoch fraglich, so The Exposé weiter, ob jene Gesundheitsdienstleister die Upscript-Nutzer über die Risiken, Vorteile und Alternativen eines Medikaments aufklären würden. Dieser Prozess der Aufklärung von Patienten über ein bestimmtes Verfahren oder einen Eingriff sei der «informierte» Teil der informierten Zustimmung, einer ethischen und rechtlichen Verpflichtung von Ärzten in den USA.
Bezüglich der Frage, warum Pfizer versucht, seine Produkte direkt an die Öffentlichkeit zu bringen, wenn auch über eine Telemedizin-Plattform, antwortet Latypova mit einem Zitat aus den «Industrienachrichten»:
«Pfizer hat ein paar turbulente Jahre hinter sich, da die Umsätze mit Covid-Produkten zurückgegangen sind und das Unternehmen gezwungen war, Kosten in Milliardenhöhe zu senken. Es ist nicht klar, inwieweit der Vorstoß in den Direktvertrieb zu mehr Umsatz führen wird.»
Neben den Covid-Produkten, die nur noch wenig nachgefragt würden, sei auch die Covid-Grippe-Kombinationsimpfung von Pfizer-Biontech in Phase 3-Studien gescheitert, so Latypova. Laut der Leiterin der Impfstoffforschung von Pfizer, Annaliesa Anderson, prüfe das Unternehmen Verbesserungen für den kombinierten Impfstoff. CEO Albert Bourla hatte bereits von einer Markeinführung im Jahr 2025 gesprochen.
Latypova stellt zu der neuen Pfizer-Plattform und der Rolle der Versuchskaninchen fest:
«Wahrscheinlich werden sie dieses angepasste Gebräu auf ihrer neuen Website direkt an die Verbraucher verkaufen. (...) Die Hoffnung besteht nun darin, die verbleibenden Gehirngewaschenen zu melken, bis sie völlig tot sind.»