«Während der Begriff ‹Long-Covid› seit Jahren in den Medien die Runde macht, erhält der Begriff ‹Long Vax›, der eine Reihe von Symptomen beschreibt, die durch Covid-19-Impfungen verursacht werden, endlich die verdiente Anerkennung.» Das schreibt Joseph Mercola in einem Substack-Beitrag mit der Headline «‹Long Vax› Finally Enters Lexicon» («‹Long Vax› endlich im Lexikon»).
So würden schätzungsweise 6,4 Prozent der Erwachsenen in den USA unter den Symptomen von «Long Covid» leiden – einer komplexen Erkrankung, so Mercola, «die drei oder mehr Monate nach einer Covid-19-Infektion auftritt». Der Begriff ist wohlgemerkt hoch problematisch, und zwar vor allem deshalb, weil es bis dato kein Symptom gibt, das spezifisch wäre für sogenanntes «Long-Covid» oder für «Covid». Weder «Covid» noch «Long-Covid» können daher als neues Krankheitsbild bezeichnet werden.
Sogar die Autoren einer BMJ-Studie schlagen vor, «in der künftigen Forschung den Oberbegriff ‹Long-Covid› zu vermeiden» (Transition News berichtete).
Long Vax hingegen ist real – und «Millionen Menschen leiden darunter», so Mercola. Die Symptome setzen «Minuten, Stunden, Tage oder mehrere Wochen nach einer Covid-19-Impfung ein». Die Patienten leiden etwa an einer Neuropathie, also einer Erkrankung der peripheren Nerven, oder auch an einer Dysautonomie, also an einer Erkrankung, welche die Funktion des die unbewussten Körperfunktionen regulierenden autonomen Nervensystems beeinträchtigen.
Mercola erwähnt auch einen Artikel, der 2022 in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde und dem zufolge «Coronavirus-Impfstoffe in seltenen Fällen Long-Covid-ähnliche Symptome hervorrufen können». Dazu würden Hirnnebel, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Geruchsverlust, Nervenschmerzen, Herzfrequenzschwankungen, dramatische Blutdruckschwankungen und Muskelschwäche gehören. Mercola weiter:
«Ebenfalls im Jahr 2022 berichtete eine Preprint-Studie der U.S. National Institutes of Health über neue neuropathische Symptome, die bei 23 Erwachsenen innerhalb eines Monats nach einer Covid-19-Spritze auftraten. Alle Patienten verspürten ein starkes Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Gesicht oder in den Gliedmassen, und 61 Prozent litten ausserdem unter Schwindelgefühlen beim Aufstehen, Unverträglichkeit von Hitze und Herzklopfen.
Als bei 12 der Patienten die Nervenfunktion getestet wurde, schwitzten sieben von ihnen an Händen und Füssen weniger als normal, während bei sechs von ihnen das Herz beim Aufstehen zu schnell schlug.»
Die Forscher hätten zudem Hautproben von den Unterschenkeln von 16 Patienten genommen. Bei 31 Prozent von ihnen hätten sich Anzeichen dafür gezeigt, dass die kleinen Nerven in der Haut nicht so dicht waren, wie sie sein sollten. Dies könne auf eine Nervenschädigung hinweisen. Weitere 13 Prozent hätten sich an der Grenze zur Schädigung befunden und 19 Prozent hätten geschwollene Nervenfasern gehabt.
«Die Studie zeigt», so Mercola, «dass nach einer Covid-19-Impfung eine Reihe von Symptomen im Zusammenhang mit Nervenschäden möglich sind, die durch eine Reaktion des Immunsystems verursacht werden könnten». Und weiter:
«Eine Studie von Yale-Wissenschaftlern, darunter Dr. Harlan Krumholz von der Yale School of Medicine in New Haven in Connecticut, brachte ebenfalls Licht ins Dunkel von Long Vax, das sie als chronisches Post-Impf-Syndrom, kurz PVS, bezeichneten. In einer Studie mit 241 Personen, die nach einer mRNA-Covid-19-Impfung über PVS berichteten, betrug die mittlere Zeitspanne zwischen der Impfung und dem Auftreten der Symptome drei Tage, wobei die Symptome 595 Tage lang anhielten.»
Zu den fünf häufigsten Symptomen gehörten: Belastungsintoleranz (71%), übermässige Müdigkeit (69 %), Taubheitsgefühl (63 %), Hirnnebel (63 %) und Neuropathie (63 %).
In der Woche vor Abschluss der Befragung hätten die Betroffenen über eine Reihe zusätzlicher Symptome berichtet, die den psychischen Tribut, den die Krankheit fordere, deutlich mache. Zu den Symptomen würden folgende zählen: Unbehagen (93 %), Ängstlichkeit (82 %), Überwältigung durch Sorgen (81 %), Gefühle der Hilflosigkeit (80 %), Ängstlichkeit (76%), Niedergeschlagenheit (76 %), Hoffnungslosigkeit (72 %), Wertlosigkeit (49 %).
«In dieser Studie», so die Autoren der Studie, «hatten die Personen, die nach der Covid-19-Impfung über PVS berichteten, einen labilen Gesundheitszustand, eine hohe Symptombelastung und einen hohen psychosozialen Stress, obwohl sie viele Behandlungen ausprobiert hatten. Es besteht ein Bedarf an weiteren Untersuchungen, um diese Erkrankung zu verstehen und zu behandeln.»
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