Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat auf seiner Webseite lange Zeit die Verfügbarkeit eines Covid-19-Impfstoffs für Herbst 2020 prophezeit — jetzt hat die Behörde diesen Text entfernt. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
«Impfung im Herbst – das Schicksal meint es wirklich gut mit den Deutschen, so musste man das neue Positionspapier des Robert Koch-Instituts zur Corona-Strategie deuten. Bis der Traum ganz schnell zerplatzte», schreibt dazu die FAZ.
Die falschen Versprechen des RKI versucht die Bundesbehörde nun als kleinen Faux-pas darzustellen, wie die FAZ weiter schildert:
«Es hätte also eine spannende Geschichte werden können, wenn dem RKI wirklich nennenswerte Impfstoff-Entwicklungen vorlägen, die auf eine wesentlich frühere Impfung gegen Sars-CoV-2 hindeuteten. Leider entpuppte sich das als ein ’Versehen’. Das Positionspapier mit den vorläufigen Prognosen Herbst 2020 war wohl in einer viele Monate alten frühen Version des Positionspapiers online gestellt worden – versehentlich, wie gesagt, so teilte es eine Sprecherin des RKI am Mittwochabend mit».
Ein «Versehen»? Das ist wenig glaubwürdig. Denn das RKI beschäftigt (Stand 2016) rund 1100 Mitarbeiter, davon rund 450 Wissenschaftler, einschließlich Doktoranden und Trainees. Auch verfügt das RKI über ausreichende finanzielle Mittel (jährlich rund 100 Millionen Euro), um eine seriöse Berichterstattung zu leisten.