Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 51.000 Fälle von Desertion eingeleitet. Die Zahl der Soldaten, die ihren Posten verlassen haben, hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr schon jetzt mehr als verdoppelt. Dies berichtet The Libertarian Institute mit Bezug auf The Times.
Demnach schätzte man die Zahl der aktiven Soldaten in der Ukraine zu Beginn des Jahres auf 500.000 bis 800.000 und die der Reservisten auf weitere 300.000. Auch die Ukrainer hätten aber im Kampf gegen die russischen Vorstöße und während der Kursker Invasion Verluste erlitten.
Kiew hat laut der Zeitung Schwierigkeiten, seine Reihen mit neuen Soldaten zu füllen. Das habe die Ukraine veranlasst, das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 Jahre zu senken. Da das Land immer noch mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen hat, würden US-amerikanische Politiker die Ukraine dazu drängen, das Wehrpflichtalter auf 18 Jahre zu senken. Kiew sei auch dazu übergegangen, Gefangene aus dem Gefängnis zu entlassen, wenn sie dem Militär beitreten.
Ein Ukrainer, der desertiert ist, sagte der Times, das Gefängnis sei eine bessere Option als das Militär, denn «im Gefängnis weiß man wenigstens, wann man gehen kann».
Die Zahl der Ukrainer, die von Kiew wegen Desertion verfolgt werden, sei im Laufe des Krieges erheblich gestiegen, so The Libertarian Institute. Im Jahr 2022 seien es 9.000 gewesen, im vergangenen Jahr hingegen bereits 24.000.
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