Gemäss dem dänischen Serum-Institut soll sich in dänischen Zuchtnerzen eine neue Variante von Sars-CoV-2 gebildet haben. Wie die Luzerner Zeitung berichtet, werden nun sämtliche 17 Millionen Zuchtnerze getötet.
Die spezielle Virus-Variante war zunächst unbemerkt von den Tieren auf Menschen gesprungen und scheint sich nun auszubreiten. Insgesamt wurden bei 214 Personen fünf aus Nerzen stammende Mutationen gefunden, wie das staatliche Institut für Seuchenbekämpfung erklärte.
Während dies weiter untersucht wird, will Dänemark die Mutation so schnell wie möglich ausrotten. Deshalb würden nun alle bisherigen positiven Coronatests noch einmal analysiert, um die Verbreitung zu erkennen: In den sieben betroffenen Regionen werden zudem alle 280’000 Einwohner auf Corona getestet, und es gilt ein harter Lockdown.
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen befürchte, dass im schlimmsten Fall die sich in Entwicklung befindlichen Impfstoffe nicht gegen die neue Variante namens «Cluster-5» wirken könnten.
Die NZZ berichtet, dass offenbar die Antikörper die mutierte Form nicht mehr richtig erkennen würden. Das könne bedeuten, dass eine Person, die bereits mit einer anderen Sars-CoV-2-Variante infiziert war, bei einer Zweitinfektion mit der Nerzvariante einen schlechteren Antikörperschutz dagegen aufweise.
Doch weder die Übertragung vom Nerz auf den Menschen noch die Tatsache, dass sich die neuen Coronaviren in Nerzen genetisch verändern, sei überraschend. Das sei bereits von Koopmans’ Team gezeigt, worden, nachdem Ende April erstmals Nerze auf niederländischen Farmen an Sars-CoV-2 erkrankt waren. Laut Koopmans gebe es aber bisher keine Anzeichen, dass eine dieser neuen Virus-Varianten für Menschen gefährlicher sei.