Darf man in der Schweiz noch offen über die Kehrseiten der Migration sprechen? Diese Frage stellt sich aktuell mit neuer Dringlichkeit. Anlass ist das neue Buch des in der Schweiz tätigen Psychiaters Frank Urbaniok. Er ist einer der bekanntesten forensischen Experten im deutschsprachigen Raum. In «Schattenseiten der Migration» – das Buch erscheint heute im Voima-Verlag, Horgen – analysiert er nüchtern Daten zur Gewaltkriminalität und kommt zu einem klaren Schluss: Bestimmte Herkunftsgruppen sind in der Schweizer Kriminalstatistik bei schweren Delikten stark überproportional vertreten.
So verweist Urbaniok etwa darauf, dass Asylbewerber aus Marokko, Tunesien oder Afghanistan im Vergleich zur Schweizer Bevölkerung wesentlich häufiger wegen Gewalttaten angezeigt werden. Der Psychiater spricht nicht von Pauschalurteilen, sondern von belastbaren Fakten – und plädiert für eine migrationspolitische Debatte, die auch sicherheitsrelevante Aspekte mit einbezieht.
Insgesamt schlägt er 17 konkrete Maßnahmen vor, darunter eine differenziertere Asylpraxis: Länder, aus denen besonders viele gewaltbereite Täter kommen, sollten laut Urbaniok künftig geringere Aufnahmekontingente erhalten. Zudem fordert er, dass die Kriminalitätsbelastung einzelner Gruppen bei der Prüfung von Asylgesuchen berücksichtigt wird.
Politisch bleibt das Echo bislang verhalten. Wer auf diese Entwicklungen hinweist, riskiert, in die Nähe von Populismus und Ausgrenzung gerückt zu werden. Urbaniok selbst sieht sich nicht als Hardliner, sondern als Realist:
«Es geht nicht um Stimmungsmache, sondern um Ehrlichkeit – und um Schutz der Bevölkerung.»
Die Diskussion, die sein Buch auslösen dürfte, ist unbequem. Aber sie könnte ein längst überfälliger Anstoß sein, Migration und Sicherheit in einem offenen, faktenbasierten Rahmen zu diskutieren – ohne ideologische Scheuklappen. Denn eine glaubwürdige Migrationspolitik muss auch schwierige Fragen zulassen.