Die US-Behörden ermitteln gegen fast 5000 Piloten, die im Verdacht stehen, ihre medizinischen Unterlagen gefälscht zu haben, um zu verbergen, dass sie an psychischen Störungen und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen leiden, die sie für den Beruf untauglich machen könnten.
Bei den untersuchten Piloten handelt es sich um Militärveteranen, die der Federal Aviation Administration (FAA) mitgeteilt haben, dass sie gesund genug sind, um zu fliegen, aber nicht meldeten, dass sie als Veteranen Leistungen wegen Invalidität beziehen.
Die Ermittler entdeckten die Ungereimtheiten vor mehr als zwei Jahren, als sie die Datenbanken des Bundes verglichen – die Washington Post berichtete.
Nach Angaben eines hochrangigen US-Beamten, der mit der Angelegenheit vertraut ist und anonym bleiben wollte, haben etwa 600 der untersuchten Piloten eine Fluglizenz für Passagierfluggesellschaften.
Nach Ansicht von Experten hat die Untersuchung seit langem bestehende Schwachstellen im medizinischen System der FAA für die Untersuchung von Piloten aufgedeckt, und die grosse Zahl nicht gemeldeter Gesundheitsprobleme stellt ein Risiko für die Flugsicherheit dar. Zwar müssen sich Piloten im Rahmen staatlicher Verträge regelmässigen Gesundheitsprüfungen unterziehen, doch verlässt sich die FAA darauf, dass die Piloten Zustände wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen melden, die sonst schwer zu erkennen wären.
Viele Veteranen geben der FAA wenig Hinweise auf ihre Beschwerden, damit sie weiter fliegen können, übertreiben aber gegenüber dem VA (U.S. Department of Veterans Affairs), um Leistungen wegen Invalidität zu beziehen, sagen Ärzte und ehemalige Luftfahrtsbeamte.
Piloten, bei denen Depressionen, Angstzustände oder andere psychische Erkrankungen diagnostiziert wurden, haben nicht automatisch ein Flugverbot. Die FAA verlangt jedoch, dass sie engmaschig überwacht werden.
In Nordkalifornien bezogen etwa 3200 Piloten Sozialversicherungsleistungen, weil sie angeblich zu krank seien, um zu arbeiten, meldeten aber der FAA, dass sie aus medizinischer Sicht flugtauglich seien. Viele von ihnen arbeiten als Berufspiloten, obwohl sie laut Gesetz nur eine begrenzte Anzahl von Stunden fliegen dürften, wenn sie eine Invaliditätsentschädigung erhalten.
Beunruhigend an diesem Bericht der Washington Post ist nicht nur, dass eventuell Piloten am Steuerknüppel sitzen, die nicht fit sind, sondern dass es eine mögliche Ursache für diese Probleme gibt, die nirgendwo auftaucht und nach der deshalb wohl auch nicht gesucht wird: die «Impfung». Immerhin startete die Untersuchung kurz nach dem Start der Impfkampagne und die meisten amerikanischen Fluggesellschaften hatten für ihr fliegendes Personal eine Impfpflicht verfügt.