Am Mittwoch hat «Impfguru» Bill Gates beim Gipfeltreffen «Health & Prosperity through Immunisation» im EU-Parlament eine Rede über Entwicklungshilfe gehalten. Gastgeber der Veranstaltung waren die Gates-Stiftung und die EU-Kommission.
Schon einen Tag zuvor hatten Abgeordnete des Entwicklungsausschusses, des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie und des Ausschusses für öffentliche Gesundheit des EU-Parlaments einen Meinungsaustausch mit Bill Gates. Dabei ging es, wie die EU informiert, um die Rolle der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) und «Innovation als wichtige Triebkräfte für die Verbesserung der Gesundheit und des Lebensstandards im globalen Süden».
Bei seinem Besuch forderte Gates eine Aufstockung der finanziellen Mittel für die Impfallianz GAVI, eine globale öffentlich-private Partnerschaft, die hauptsächlich von Gates, der Weltbank und der WHO gesponsert wird. Diese Impfallianz hat sich zum Ziel gesetzt hat, die Impfung von Kindern weltweit voranzutreiben, vor allem in den ärmsten Ländern der Welt.
Für weltweite Impfmaßnahmen müssten in den nächsten fünf Jahren neun Milliarden Dollar bereitgestellt werden, findet Gates. Damit will der vermeintliche «Philanthrop» im Rahmen «einer ehrgeizigen Strategie 500 Millionen Kinder schützen und zwischen 2026 und 2030 mindestens acht Millionen Menschenleben retten».
Die Mittel sollen nach Angaben von Gates und der EU «für den Schutz vor Pandemien, dem Klimawandel und anderen globalen Herausforderungen» verwendet werden. Die Zusagen sollen auch zur «Day Zero Financing Facility for Pandemics» der GAVI beitragen, um «eine schnelle Impfstoffreaktion bei größeren Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit» und Investitionen in Notimpfstoffvorräte zu unterstützen.
Gates hoffe, dass europäische Geber einen Teil der Lücke füllen können, die durch die Kürzung des US-Entwicklungshilfebudgets unter der Trump-Regierung entstanden sei, informierte Euractiv . Die US-Finanzierung für die GAVI wurde bisher in erster Linie durch die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) bereitgestellt, die Anfang des Jahres von Trump aufgelöst wurde (wir berichteten hier, hier, hier und hier). Auch Großbritannien plant, seine Unterstützung zurückzufahren. Die Regierung hat eine 40-prozentige Kürzung ihres Budgets für internationale Hilfe angekündigt, die auch die Mittel für die GAVI einschließt.
Schon am Dienstag hatte Gates der GAVI für die nächsten fünf Jahre 1,6 Milliarden Dollar zugesagt. Nachdem die USA und Großbritannien ihre finanziellen Hilfen gekürzt haben, könnte die Gates-Stiftung zum größten Geber sowohl für die Impfallianz als auch die WHO werden. In einer Erklärung seiner Stiftung hatte Gates gewarnt, dass die jüngsten Kürzungen bei der Finanzierung der Impfallianz die globale öffentliche Gesundheit gefährden. Er schrieb:
«Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird die Zahl der Kinder, die auf der ganzen Welt sterben, in diesem Jahr wahrscheinlich steigen, anstatt zu sinken, weil die Auslandshilfe massiv gekürzt wird. Das ist eine Tragödie. (...) Die vollständige Finanzierung von GAVI ist der wirksamste Schritt, den wir unternehmen können, um dies zu verhindern.»
Seamus Bruner, Autor des Buches «Controligarchs: Exposing the Billionaire Class, their Secret Deals, and the Globalist Plot to Dominate Your Life» (Kontroll-Gigarchen: Entlarvung der Milliardärsklasse, ihrer geheimen Geschäfte und des globalistischen Komplotts, Ihr Leben zu beherrschen), warnte jedoch gegenüber The Defender, dass die jüngste Finanzierungszusage der Gates-Stiftung weniger mit dem Schutz der globalen öffentlichen Gesundheit als vielmehr mit der Vergrößerung des globalen Einflusses von Gates zu tun hat.
«Die Zusage der Gates-Stiftung in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar, die als Reaktion auf die Kürzungen der Trump-Administration bei der WHO und GAVI erfolgte, sieht weniger nach Wohltätigkeit aus als vielmehr nach einer dringend benötigten Finanzspritze, um diesen öffentlich-privaten Pro-Vax-Hybrid zu stützen, bei dem Kontroll-Gigarchen wie Gates mehr Einfluss darauf haben, wie, wann und bei wem sogenannte Impfstoffe eingesetzt werden», so Bruner.
US-Gesundheitsminister RFK Jr. war auf dem EU-Gipfel per Videoansprache dabei
Seine Rede wurde vom Springer-Blatt Politico als «aufrührerisch» bezeichnet, wie The Defender wissen lässt. Kennedy betonte, dass die USA ihre finanzielle Unterstützung für die Impfallianz zurückziehen werden und erklärte:
«Ich fordere die GAVI heute auf, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und die acht Milliarden Dollar zu rechtfertigen, die Amerika seit 2001 zur Verfügung gestellt hat. Und ich werde Ihnen sagen, wie Sie anfangen können, die Sicherheit von Impfstoffen ernst zu nehmen: Berücksichtigen Sie die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse, auch wenn diese den etablierten Paradigmen widersprechen. Solange das nicht geschieht, werden die Vereinigten Staaten keinen weiteren Beitrag zur GAVI leisten.»
Der Gesundheitsminister wandte sich auch gegen die fragwürdigen Empfehlungen der GAVI, schwangere Frauen zu Covid-19-Impfstoffen zu ermutigen. Zudem äußerte er sich besorgt über deren Förderung des DTP- oder DTPw-Impfstoffs (Diphtherie-Tetanus-Vollzell-Pertussis). «Wenn die Wissenschaft unbequem war, hat die GAVI die Wissenschaft ignoriert», kritisierte Kennedy.
In einer Stellungnahme zu seinen Äußerungen erklärte die GAVI, «dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse den Einsatz der DTPw-Impfung unterstützen».
Laut The Defender hat Kanada der GAVI bereits 491,5 Millionen Dollar zugesagt. Die EU-Kommission will 260 Millionen Euro Steuergelder für den Zeitraum 2026 bis 2027 «spenden». Nach Angaben von Euronews hat die EU seit 2003 bereits 3,2 Milliarden Euro für die GAVI bereitgestellt.
Die Gates-Stiftung war in den letzten 25 Jahren der größte private Geber der GAVI und hat 7,7 Milliarden Dollar gespendet. Die Stiftung finanzierte auch den Start der Impfallianz im Jahr 1999 und hat einen ständigen Sitz im Vorstand. Letzten Monat hat die Gates-Stiftung angekündigt, sie werde ihre Ausgaben bis 2045 verdoppeln. Gates will fast sein gesamtes Vermögen von 200 Milliarden Dollar «spenden», «um den Fortschritt bei der Rettung und Verbesserung von Leben zu beschleunigen» (wir berichteten).
GAVI-Beamte schätzen, dass die Mittelkürzungen in den USA und in Großbritannien dazu führen könnten, dass 37,9 Millionen Kinder weniger geimpft werden. Sania Nishtar, CEO der GAVI, lamentierte, dass der Verlust der US-Finanzierung in den nächsten fünf Jahren zu etwa 1,2 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen könnte.