Die Empfehlung der schwedischen Regierung, wonach Senioren freiwillig zu Hause bleiben sollten, ist hinfällig. Das berichtet N-TV.
Sozialministerin Lena Hallengren habe gesagt, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Maßnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung. «Heute wissen wir mehr über das Coronavirus und über die Situationen, in denen das Infektionsrisiko am größten ist», zitiert der Sender die Politikerin.
Menschen über 70 waren laut N-TV bisher aufgefordert, öffentliche Verkehrsmittel und physischen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Zudem sollten sie sich «von Geschäften und anderen öffentlichen Orten fernhalten»
Ein Bericht habe aber gezeigt, «dass sich die Isolation bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt habe», so N-TV.
Bereits Mitte September hatte Schweden die Besuchsverbote für Bewohner von Altersheimen aufgehoben.
Kommentar der Redaktion: Schweden setzt bei der Risikobewertung auch auf die psychosozialen Folgen der empfohlenen Massnahmen. Anders als in der Schweiz oder in Deutschland kann man davon ausgehen, daß im skandinavischen Land psychische Erkrankungen infolge der Coronakrise keine bedeutende Rolle spielen werden.