Um eine Energieknappheit abzuwenden, aktiviert der Bundesrat Reservekraftwerke. So hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kürzlich einen Vertrag mit dem US-amerikanischen Mischkonzern General Electric (GE) abgeschlossen. In der Medienmitteilung heisst es:
«Der Bund beschafft damit bei der Firma GE Gas Power acht mobile Gasturbinen. Sie werden auf dem Firmengelände von GE in Birr (AG) aufgebaut. Die Turbinen können neben Gas auch mit Öl oder Wasserstoff betrieben werden. Der heute unterzeichnete Vertrag ermöglicht es, dass diese Turbinen bereits für die kritische Zeit gegen Ende des kommenden Winter 2022/23 und bis Ende April 2026 zur Verfügung stehen.»
Die Gesamtkosten für die ganze Laufzeit betragen laut UVEK rund 470 Millionen Franken. Die Turbinen des Notstromaggregats sollen 250 Megawatt Strom erzeugen, das entspreche etwa zwei Dritteln der Leistung des stillgelegten Kernkraftwerks Mühleberg (BE), schreibt SRF. Gemäss Medienmitteilung laufen weitere Verhandlungen mit möglichen Anbietern von Reservekraftwerken.
Die Tatsache, dass nun überhastete Massnahmen ergriffen werden müssen, um die Energieversorgung sicherzustellen, kommt einem – zumindest vorübergehenden – Scheitern der «grünen Energiewende» gleich; vor allem weil nun deutlich wird, dass vorderhand auf Öl und Gas nicht verzichtet werden kann. Es ist die Bankrotterklärung einer Energiestrategie, die seit Jahren den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen propagiert und behauptet, dies durch den Ausbau von alternativen Energiequellen erreichen zu können.
Gleichzeitig soll gemäss Energiestrategie bis 2035 der Endenergieverbrauch pro Kopf im Vergleich zum Jahr 2000 um 43 Prozent gesenkt werden, während andererseits zum Beispiel die Mobilität zunehmend elektrifiziert werden soll und das Bevölkerungswachstum anhält.
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