Die Frage, ob Transfrauen in Frauensportarten antreten dürfen, ist ein Hauptthema im Kulturkampf zwischen progressiven und konservativen US-Politikern. Dieser wurde am vergangenen Donnerstag im Justizausschuss des Repräsentantenhauses ausgetragen.
Wie Mail Online berichtet, hat eine ehemalige Teamkollegin der Transgender-Schwimmerin Lia Thomas bei dieser Gelegenheit die University of Pennsylvania beschuldigt: Weibliche Athleten seien gezwungen worden, sich «18 Mal pro Woche neben einem 1,80 Meter grossen biologischen Mann mit völlig intakten männlichen Genitalien zu entkleiden».
Paula Scanlan, ehemalige Schwimmerin der NCAA Division I, erklärte vor dem Ausschuss auch, dass sich die Verantwortlichen der Universität geweigert hätten, die Beschwerden der Sportlerinnen anzuhören. Stattdessen hätte man ihnen mitgeteilt, Thomas’ Anwesenheit sei «nicht verhandelbar». Gleichzeitig habe man ihnen Beratung angeboten, um sie «umzuerziehen», damit sie sich mit dem Gedanken anfreunden könnten, sich vor einem Mann auszuziehen.
Scanlan fasste die Reaktion der Universität so zusammen: «Wir, die Frauen, waren nicht die Opfer, sondern das Problem.»
Letztes Jahr gewann Lia Thomas als erste Transfrau einen NCAA-Schwimmtitel in der Ivy League der Universität. Zuvor war Thomas in der Männermannschaft angetreten. 2019 hatte sie mit der «Transition» begonnen und war 2021 in das Frauenteam gewechselt.
Scanlan, Beraterin beim Independent Women’s Forum, beschwerte sich zudem, dass sie als Teenager 20 Stunden pro Woche trainiert habe, um ihre Träume zu verwirklichen und an grossen Wettkämpfen teilzunehmen. Gegen biologische Männer habe sie trotzdem keine Chance gehabt.
«Lia hatte in jedem Freistilwettbewerb persönliche Bestzeiten, die schneller waren als die Weltrekorde der Frauen», so Scanlan.
Obwohl Thomas bei den Männerwettbewerben nur unter die ersten 500 kam, bedeutete ihr Geschlechtertausch, dass sie NCAA-Meisterin über 500 Meter Freistil wurde, als erste in der Geschichte des Frauenmannschaftsprogramms.
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