Eric Niiler, Wired
Parasiten sind schlecht für Mensch und Tier, heißt es, weil sie den Körper schwächen oder Krankheiten übertragen. Eine Gruppe von Forschern sieht jedoch Parasiten etwas anders. Sie schlagen die Warnglocke und bezeichnen Parasiten als überlebenswichtig für die Artenvielfalt, die tatsächlich von ihnen abhängig ist: Würmer, Milben, Läuse, Blutegel usw. sollten wie andere Tierarten geschützt werden. Parasiten können zum Beispiel dadurch helfen, indem sie das Immunsystem ihres Wirtes regulieren und im Gleichgewicht halten, sowie schädliche Giftstoffe aus der Umwelt entfernen.
Eine Gruppe von Ökologen und Wildbiologen hat einen Erhaltungsplan entwickelt, um Parasiten genauer zu untersuchen, sie zu schützen und sie mit mehr Respekt zu behandeln. Ihr 12-Punkte-Plan wurde diesen Monat in der Zeitschrift Biological Conservation veröffentlicht. Die Forscher empfehlen, bei der Untersuchung von Wildtieren die Parasiten mitzuberücksichtigen und zu erhalten, statt sie mit einer Pinzette von den Tieren abzupicken – im Glauben, dass die Parasiten schädlich sind.
Aus der Zusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeit:
Parasiten sind im gesamten Baum des Lebens und in jedem Ökosystem zu finden und gehören zu den vielfältigsten und ökologisch wichtigsten Tieren der Erde – aber in fast allen Fällen sind sie am wenigsten geschützt. Seit Jahrzehnten fordern Ökologen mehr Forschung, um die wichtige ökologische Rolle der Parasiten zu verstehen und so viele Arten wie möglich vor dem Aussterben zu bewahren. Die Priorität der meisten Naturschützer ist jedoch nach wie vor die Finanzierung ihrer Projekte verbunden mit der Haltung, Parasiten zu ignorieren oder sie als ein zu überwindendes Hindernis behandeln.
Die Arbeitsgruppe identifizierte 12 Ziele für das nächste Jahrzehnt, die den Schutz der biologischen Vielfalt der Parasiten durch eine ehrgeizige Mischung aus Forschung, Interessenvertretung und Management vorantreiben könnten.