Aus einer neuen Studie geht hervor, dass drei von fünf Spermaproben (fast 60%), die in einer französischen Unfruchtbarkeitsklinik entnommen wurden, hohe Werte von Glyphosat aufwiesen. Dabei handelt es sich um das weltweit am häufigsten verwendete Unkrautvernichtungsmittel. Über die in der Fachzeitschrift Ecotoxicology and Environmental Safety veröffentlichte Arbeit berichtet Natural News mit Bezug auf The Guardian.
Die französischen Forscher fanden auch Hinweise auf Auswirkungen auf die DNA und eine Korrelation zwischen Glyphosatspiegeln und oxidativem Stress im Samenplasma, dem Hauptbestandteil des Spermas. Dies deutet auf erhebliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und die reproduktive Gesundheit hin. Die Autoren schreiben:
«Die Umweltexposition gegenüber endokrinen Disruptoren wie Pestiziden könnte zu einem Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit beitragen.»
Im Vergleich zur Glyphosat-Kontamination des Blutes stellten die Wissenschaftler fest, dass die Glyphosat-Konzentration im Sperma von Männern viermal höher ist, was sie als «beunruhigend» bezeichneten.
Schon im Jahr 2012 ermittelte eine in der Zeitschrift Toxicology in Vitro veröffentlichte Studie, dass Glyphosat Testosteron und die männliche Fruchtbarkeit schädigt. Eine von der US-Regierung durchgeführte Forschung aus dem Jahr 2023 ergab, dass Glyphosat genotoxisch ist. Besonders problematisch ist es für Landwirte, die es auf ihren Feldern einsetzen.
Die aktuelle Forschung wurde durchgeführt, um Antworten auf die Frage zu finden, warum die Fruchtbarkeitsraten weltweit im freien Fall sind. Chemikalien im Allgemeinen sind eine bekannte Ursache. Die neue Arbeit identifizierte Glyphosat als eine der Hauptursachen. Glyphosat wird sowohl kommerziell als auch privat in Gärten eingesetzt.
Die extreme Toxizität von Glyphosat steht laut Natural News im Mittelpunkt zahlreicher laufender Rechtsstreitigkeiten, in denen versucht wird, Bayer, den neuesten Eigentümer von Glyphosat zur Verantwortung zu ziehen. Ursprünglich wurde Glyphosat von der Firma Monsanto entwickelt.
Im vergangenen Dezember forderte ein Team führender US-Gesundheitsverbände die Umweltschutzbehörde (EPA) auf, Glyphosat zu verbieten. Seine Befürworter behaupten jedoch, dass das chemische Produkt völlig in Ordnung ist.
Etwa ein Dutzend Länder haben Glyphosat aus eigenem Antrieb verboten, aber die USA gehören nicht dazu. Die EU-Kommission hat im November 2023 der Nutzung für weitere zehn Jahre zugestimmt. Gemäß dem Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) stellt die Chemikalie «kein Gesundheitsrisiko» dar.
Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind nicht nur mit Glyphosat, sondern auch mit Mikroplastik kontaminiert, stellt Natural News fest (wir berichteten zum Beispiel hier, hier und hier). Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass in allen untersuchten menschlichen Hoden Mikroplastik vorhanden war. Das deutet darauf hin, dass jeder Mensch diese Gifte in unterschiedlichen Konzentrationen in seinem Körper hat.
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