Die Blutzellen einer gesunden Frau bildeten anormale Klumpen, nachdem sie nur fünf Minuten lang ein inaktives Mobiltelefon auf ihr Bein gelegt hatte. Das Gleiche geschah, als die Forscher das Handy einen Zoll (etwa 2,5 Zentimeter) vom Körper der Frau entfernt hielten. Dies geht aus einer von Experten begutachteten Studie hervor, die in Environment: Science and Policy for Sustainable Development veröffentlicht wurde. The Defender macht auf die Arbeit aufmerksam.
Mit Hilfe von Ultraschall zeigten die Forscher, dass bei der Frau eine sogenannte Rouleau-Bildung stattfand. Sie sahen also ein abnormales Muster roter Blutkörperchen, bei dem sich die Zellen in langen Reihen wie Münzrollen stapeln. Robert Brown, der Autor der Studie, erklärte, dass die Auswirkungen der Rouleau-Bildung auf die Gesundheit zwar noch nicht gut erforscht, sie aber «nicht ohne potenzielle gesundheitliche Folgen» seien. Brown ist ein diagnostischer Radiologe mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und Vizepräsident für wissenschaftliche Forschung und klinische Angelegenheiten des Environmental Health Trust (EHT).
Dass die Studie an einer einzigen Probandin durchgeführt wurde, schränkt ihre Relevanz natürlich sehr ein. Doch um zumindest sicherzugehen, dass es sich beim Resultat nicht um einen Zufall handelt, wurde das Experiment in drei aufeinander folgenden Monaten mehrfach wiederholt. Jedes Mal zeigte sich das gleiche Ergebnis. Bei einer weiteren Gelegenheit zeigte sich bei der Probandin bereits dann eine Rouleau-Bildung, als sie in die Ultraschallabteilung kam. Es stellte sich heraus, dass sie ihr Mobiltelefon kurz vor dem Scan in ihrer Hosentasche aufbewahrt hatte.
Brown erklärt, dass, wenn Blutzellen zusammenkleben, diese weniger effizient bei der Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und der Aufnahme von Kohlendioxid, dem so genannten Gasaustausch, seien. Dies könne theoretisch den Stoffwechsel des betroffenen Gewebes verringern. Zusammengeklebte Blutzellen könnten auch kleine Arteriolen blockieren. Im Gehirn könne die Verstopfung der Gefäße zu Schlaganfällen führen, im Herzen könne sie einen Herzinfarkt verursachen. Der Forscher empfiehlt:
«Halten Sie das Handy nie an Ihren Kopf, auch nicht, wenn es nur einen Zentimeter vom Ohr entfernt ist. Gewöhnen Sie sich an ein kabelgebundenes Headset, oder noch besser, verwenden Sie die Funktion des Lautsprechermodus. Obwohl wir noch nicht untersucht haben, ob es in den Blutgefäßen des Gehirns zu Rötungen kommen kann, scheint dies bei einigen Menschen sehr wahrscheinlich zu sein. Seien Sie auf der sicheren Seite, indem Sie sich vier Worte merken – Distanz ist Ihr Freund.»
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