Laut einer aktuellen Studie kann eine Verringerung des Zuckerkonsums während der Zeit in der Gebärmutter und in der frühen Kindheit das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck im Erwachsenenalter deutlich senken. Die Autoren heben die ersten 1.000 Lebenstage als kritisches Zeitfenster für die Ernährung hervor, in dem ein zuckerarmes Umfeld langfristige gesundheitliche Vorteile bringen kann.
Die Reduzierung des Zuckergehalts in utero und in den ersten Lebensjahren wurde mit einem Rückgang von Typ-2-Diabetes um 35 Prozent und von Bluthochdruck um 20 Prozent im mittleren Lebensalter in Verbindung gebracht und verzögerte das Auftreten dieser Krankheiten um mehrere Jahre.
Diese Ergebnisse überraschen kaum, die Forscher der in Science veröffentlichten Studie verfolgten jedoch einen Originellen Ansatz, um sie zu ermitteln: Sie nutzten die Daten der britischen Biobank, um die gesundheitlichen Ergebnisse von Menschen, die während der Zuckerrationierung der Nachkriegszeit gezeugt und geboren wurden, mit denen zu vergleichen, die nach dem Ende der Rationierung im Jahre 1953 gezeugt und geboren wurden. Die Hauptautorin der Arbeit, Tadeya Gračner, erklärte gegenüber dem Guardian:
«Wir alle wollen unsere Gesundheit verbessern und unseren Kindern den besten Start ins Leben ermöglichen, und eine frühzeitige Reduzierung des Zuckerzusatzes ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Aber das ist alles andere als einfach. Zuckerzusatz ist allgegenwärtig, sogar in Baby- und Kleinkindernahrung, und Kinder werden mit Fernsehwerbung für zuckerhaltige Snacks bombardiert.
Die Verbesserung der Ernährungskompetenz von Eltern und Betreuern ist zwar von entscheidender Bedeutung, aber wir sollten auch die Unternehmen in die Pflicht nehmen, Babynahrung mit gesünderen Optionen neu zu formulieren und die Vermarktung und Preisgestaltung von zuckerhaltigen Lebensmitteln für Kinder zu regulieren. Mit besseren Informationen, einem besseren Umfeld und den richtigen Anreizen können Eltern den Zuckerkonsum für ihre Kinder und sich selbst leichter reduzieren.»
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