Syngenta, der Hersteller des Herbizids Paraquat, hat ein Vergleichsverfahren für zahlreiche Klagen eingeleitet, in denen behauptet wird, dass die Exposition gegenüber Paraquat Parkinson verursacht. Wie The Defender berichtet, waren Mitte April 2025 mehr als 5800 aktive Klagen in einer Multi-District Litigation (MDL) im US-Bundesstaat Illinois anhängig.
Mehr als 450 weitere Fälle seien in Kalifornien und mehreren anderen Bundesstaaten eingereicht worden. In einem Gerichtsdossier sei bestätigt worden, dass eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnet wurde. Die vollständigen Vergleichsbedingungen würden innerhalb von 30 Tagen erwartet.
Laut den Klägern hat Syngenta es versäumt, vor den Risiken von Paraquat zu warnen. Sie berufen sich auf wissenschaftliche Studien, die das Herbizid mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung bringen. Syngenta bestreitet jedoch ein Fehlverhalten und behauptet, dass keine von Fachleuten begutachtete Analyse einen solchen Zusammenhang beweist. Interne Unternehmensdokumente legen allerdings nahe, dass Syngenta sich der möglichen neurologischen Auswirkungen bewusst war und versuchte, die wissenschaftliche Forschung zu beeinflussen.
Der Vergleich würde The Defender zufolge nicht alle Klagen abdecken, könnte aber den Großteil der Klagen innerhalb und außerhalb der MDL abdecken. Anwälte, die Kläger außerhalb der MDL vertreten, hätten ihre Frustration darüber geäußert, dass sie von den Verhandlungen ausgeschlossen wurden, und Bedenken über Verzögerungen und Ungerechtigkeiten bei der Anwendung des Vergleichs geäußert.
Paraquat wird in der US-Landwirtschaft trotz der Forderung nach einem Verbot weiterhin in großem Umfang eingesetzt. Ende 2024 forderten mehr als 50 US-Gesetzgeber die Environmental Protection Agency (EPA) auf, Paraquat zu verbieten. Sie wiesen auf die erheblichen Gesundheitsrisiken hin, die es für Landarbeiter und ländliche Gemeinden darstellt.
Paraquat ist sowohl in der EU als auch in der Schweiz aufgrund seiner hohen Toxizität und möglicher Gesundheitsrisiken verboten.
Syngenta war ursprünglich ein Schweizer Unternehmen, das im Jahr 2000 durch den Zusammenschluss der Agrochemiegeschäfte von Novartis und AstraZeneca gegründet wurde. Im Jahr 2017 wurde Syngenta jedoch von ChemChina übernommen, einem chinesischen Staatsunternehmen. Der Hauptsitz von Syngenta befindet sich nach wie vor in der Schweiz.