In Großbritannien wurden in Tampons sehr hohe Pestizidwerte gefunden. Darüber informiert The Guardian unter Berufung auf einen Bericht, der auf der Website des Pesticide Action Network veröffentlicht wurde. In den untersuchten Menstruationsprodukten wurden in sehr hohen Mengen Spuren von Glyphosat entdeckt, ein Pestizid, das mit Krebs in Verbindung gebracht wird.
Nach Ansicht der Autoren ist dieser Umstand besorgniserregend, «da Chemikalien, die über die Vagina aufgenommen werden, direkt in den Blutkreislauf gelangen und die Entgiftungssysteme des Körpers umgehen». So könnten selbst geringe Spuren von Chemikalien, die direkt mit der Vagina in Berührung kommen, Gesundheitsrisiken verursachen.
Die Forscher untersuchten 15 Tamponschachteln von britischen Einzelhändlern, die eine Reihe verschiedener beliebter Marken enthielten. In einer der Packungen wurde Glyphosat in den Tampons gefunden, und zwar in einer Konzentration von 0,004 mg/kg. Der Rückstandshöchstwert für Trinkwasser in Großbritannien und der EU liege bei 0,0001 mg/kg und der in den Tampons gefundene sei damit 40 Mal höher als die zulässigen Glyphosatwerte im Trinkwasser.
Der Grund für die Kontamination: Viele Produkte für die Periode, wie z. B. Tampons und Binden, bestehen aus Baumwolle. Der größte Teil der weltweiten Baumwolle wird auf konventionellen Farmen angebaut (nur etwa 1% der weltweiten Baumwolle stammt aus ökologischem Anbau), weshalb Baumwolle oft «als die schmutzigste Nutzpflanze der Welt» bezeichnet wird. Im Baumwollanbau werden weltweit etwa 300 Pestizide eingesetzt, von denen etwa ein Drittel als hochgefährliche Pestizide (HHP) eingestuft werden, darunter auch Glyphosat.
Auch andere Chemikalien können sich in Periodenprodukten befinden, wie frühere Studien belegen. Dazu gehören Phthalate, Dioxine, flüchtige organische Verbindungen (VOC), Perfluoralkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen (bekannt als «PFAS» oder «forever chemicals») sowie Schwermetalle wie Blei und Arsen. Diese Chemikalien werden mit einem erhöhten Risiko für reproduktive und hormonelle Krankheiten wie Endometriose, Unfruchtbarkeit und Krebs in Verbindung gebracht.