Die zentrale Frage bezüglich der versuchten Ermordung Donald Trumps auf einer Kundgebung am 13. Juli lautet: Warum haben die Sicherheitskräfte nicht eingegriffen, bevor der Schütze Thomas Matthew Crooks zu schießen begann?
Transition News hat diese Frage sowohl an die US-Bundespolizei FBI als auch an das Department for Homeland Security (DHS), also das Ministerium für Innere Sicherheit, das den Geheimdienst beaufsichtigt, gerichtet, bis dato aber noch keine konkreten Antworten erhalten (siehe hier).
Jene Frage drängt sich deshalb auf, weil es klare Belege dafür gibt, dass der Secret Service in Bezug auf Crooks gewarnt worden war. Dabei wurde sogar behauptet, dass «der Schütze mindestens 20 Minuten und vielleicht bis zu einer Stunde lang auf dem Dach war, wobei der US-Geheimdienst wusste, dass er dort und bewaffnet war» (siehe hier)
Nun zeigen neu aufgetauchte Texte, dass der 20-Jährige sogar «mehr als 90 Minuten vor den Schüssen den Verdacht der Polizei erregte, und nicht etwa 60 Minuten, wie zuvor in den Anhörungen im Kongress diskutiert wurde». Das berichtet die New York Times.
Die Textnachrichten stammen von Mitgliedern der Spezialeinheit Beaver County Emergency Service Unit, die der New York Times vorliegen. Die Botschaften enthüllen auch, dass sich Crooks der Präsenz der Strafverfolgungsbehörden bewusst war, als er sein Attentat auf den Ex-Präsidenten vorbereitete. Die Schüsse selbst fielen um 18:11 Uhr.
Als ein Scharfschütze gegen 16:26 Uhr losfuhr, schrieb als er an einen Kollegen über die verdächtige Person, die sich als Crooks herausstellen sollte:
«Jemand ist uns gefolgt und hat sich reingeschlichen und bei unseren Autos geparkt, nur damit du es weißt. Ich sage euch nur Bescheid, weil ihr seht, wie ich mit meinem Gewehr rausgehe und es in mein Auto lege. Sprich, er weiß, dass ihr da oben direkt rechts auf einem Picknicktisch sitzt, etwa 50 Meter vom Ausgang entfernt.»
Einer der Scharfschützen habe sogar Fotos von Crooks gemacht und sie gegen 17:38 Uhr in einem Gruppenchat geteilt. Zudem habe ein Beamter in einem Text geschrieben, dass sie den Geheimdienst über die verdächtige Person informieren sollten, da der Entfernungsmesser, den er bei sich gehabt habe, die Behörden alarmiert habe.
Trump wurde schließlich von einer Kugel am Ohr getroffen, während drei Kundgebungsteilnehmer angeschossen wurden. Der 50-jährige Corey Comperatore starb sogar. Crooks selbst wurde kurz darauf von einem Scharfschützen des Secret Service getötet.
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